Papst Franziskus: Diakone sind "keine zweitrangigen Priester"

In seinem Gebetsvideo für den Monat Mai bittet Papst Franziskus um besondere Unterstützung für die Diakone der katholischen Kirche. Diese seien "keine zweitrangigen Priester", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten einminütigen Video. Vielmehr "sind sie Teil des Klerus und leben ihre Berufung in und mit der Familie", so der Papst.
Diakone widmeten sich vor allem "dem Dienst an den Armen, die das Antlitz des leidenden Christus in sich tragen", mahnt der Papst. Das Video zeigt grafische Collagen eines Diakons in seiner Familie sowie in verschiedenen Einsatzfeldern wie Gefängnissen, Krankenhäusern und auf der Straße. Franziskus bittet dabei um das Gebet, "dass Diakone in ihrer Treue zum Dienst am Wort und an den Armen ein Leben spendendes Zeichen für die ganze Kirche sein mögen".
Videos mit den monatlichen Gebetsanliegen von Papst Franziskus werden vom "Gebetsnetzwerk des Papstes" zu jeweils wechselnden Themen erstellt. Zu sehen sind sie unter anderem unter dem Stichwort "Das Video des Papstes" auf der Plattform Youtube.
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Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche. Der Begriff Diakon leitet sich vom griechischen Wort "diakonos" ab und bedeutet Diener oder Helfer. In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Diakonat als eigenständiges Amt an Bedeutung. Im Gegensatz zur orthodoxen Kirche wurde die Diakonenweihe in der katholischen Kirche zu einer ersten Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Die dritte Stufe ist die Bischofsweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte das Diakonat neu. Seit 1968 können auch verheiratete Männer zu sogenannten Ständigen Diakonen geweiht werden; sie streben also kein Priesteramt an.
Auch Frauen waren in der frühen Kirche in diakonalen Diensten der Gemeinde tätig, etwa in der Glaubensunterweisung, der Armenfürsorge und der Arbeit mit Frauen. In den vergangenen Jahren nahmen Rufe nach einer Weihe von Diakoninnen zu. Papst Franziskus lässt derzeit bereits zum zweiten Mal durch eine Kommission die Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche untersuchen.
Ständige Diakone dürfen unter anderem das Taufsakrament spenden, Wortgottesdienste leiten und predigen, auch in der Messfeier. Sie dürfen den Eucharistischen Segen erteilen sowie verheiraten und beerdigen, nicht aber die Messfeier leiten oder Beichte hören. Derzeit gibt es in Deutschland rund 3.300 Ständige Diakone, im Jahr 2000 waren es rund 2.400. Weltweit arbeiten rund 47.000 Ständige Diakone in 130 Ländern. (tmg/KNA)