Caritas: In Corona-Quarantäne keine Familien trennen
Der Deutsche Caritasverband warnt davor, Familien in Quarantäne aufgrund einer Covid-19-Erkrankung zu trennen: "Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie müssen mit dem Kindeswohl in Einklang stehen", so Sprecherin Mathilde Langendorf gegenüber katholisch.de. "Wenn eine Familie unter Quarantäne steht, ist die strikte Verpflichtung zur zusätzlichen Isolation des infizierten Kindes von Geschwisterkindern und Eltern unangemessen und kann gerade bei kleineren Kindern traumatisch wirken."
Medien hatten von Gesundheitsämtern berichtet, die nach der Infektion von Kindern mit dem Coronavirus von deren Familien forderten, diese auch im Haushalt zu isolieren. Die Kinder sollten sich möglichst alleine in Räumen aufhalten, ohne Kontakt zu den restlichen Familienmitgliedern. Auch gemeinsame Mahlzeiten sollte es nicht geben.
"Seelische Grausamkeit"
Auch der Kinderschutzbund protestierte bereits: "In mindestens einem Fall, der uns vorliegt, wird der Familie bei Zuwiderhandlung mit der Herausnahme aus der Familie des 8-jährigen Kindes gedroht", teilt der Kinderschutzbund mit. Er bezeichnete solche Maßnahmen als "eine seelische Grausamkeit".
Behörden bestätigten die Inhalte diverser Schreiben, fühlen sich aber missverstanden. Auch innerhalb von Familien müssten Infektionsketten nachvollzogen und unterbrochen werden. Normalerweise wären bei Kindern die Eltern auch in der Quarantäne immer dabei. Die Isolation eines einzelnen Kindes wäre stets nur die "ultima ratio". (cph)
