Papst mahnt Christen zum "Kampf gegen das Böse"

Christsein bedeutet nach Worten von Papst Franziskus einen "Kampf gegen das Böse" zu führen. Dessen Mühen gelte es mit Glaube und Verantwortung zu tragen, sagte das Kirchenoberhaupt beim Angelus-Gebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Dazu gehöre auch der Verzicht auf eigene Ansprüche mit einem "Umsturz der Werte". Auch für viele Christen sei das Kreuz ein "Skandal"; hingegen betrachte Jesus es als Skandal, vor dem Kreuz zu fliehen.
Wer ein Kreuz an der Wand habe oder an einer Halskette trage, müsse auch wie Christus den Kleinsten und Schutzbedürftigsten dienen wollen, betonte der Papst. "Das Kreuz ist heiliges Zeichen der Liebe Gottes und des Opfers Jesu und darf nicht auf ein magisches Schutzzeichen oder ein Schmuckstück reduziert werden", sagte Franziskus.
Papst in Sorge wegen Kriegsdrohungen im Mittelmeer
Das Kirchenoberhaupt zeigte sich zudem besorgt über die Kriegsdrohungen im östlichen Mittelmeerraum und mahnte zur Deeskalation. Die Lage sei durch "verschiedene Herde der Instabilität" bedroht, so Franziskus. Er rief weiter zu einem konstruktiven Dialog und zur Wahrung des internationalen Rechts auf. Die Konflikte bedrohten den Frieden der Völker in jener Region, sagte der Papst. Die konkreten Spannungen zwischen den NATO-Partnern Griechenland und Türkei im Erdgas-Streit benannte er nicht ausdrücklich.
Schließlich würdigte Franziskus beim Angelus-Gebet auch internationale Initiativen zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September. Er verwies ausdrücklich auf den ökumenischen Charakter des Gebets für Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Franziskus hatte den Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung 2015 nach der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si" für Katholiken ausgerufen. Er schloss sich damit einer Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an, das den Gebetstag bereits 1989 ins Leben rief. (gho/KNA)