Emeritierter Papst zu schwach für persönliche Antworten

Benedikt XVI. bedankt sich mit Offenem Brief für Beileidsbekundungen

Veröffentlicht am 07.09.2020 um 09:30 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Fast 1.000 Beileidsbriefe hat Benedikt XVI. anlässlich des Todes seines Bruders Georg Ratzinger erhalten – doch eine schmerzhafte Krankheit hinderte ihn am persönlichen Dank. Daher schickt der Emeritus nun einen Offenen Brief an seine Freunde.

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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bedankt sich in einem Offenen Brief für die Beileidsbekundungen, die er anlässlich des Todes seines Bruders Georg erhalten hat. In dem von der italienischen Nachrichtenagentur "adnkronos" am Wochenende veröffentlichten Schreiben, das auf "August 2020" datiert ist, schreibt der Emeritus, dass er nach seinem Besuch in Regensburg "so viele persönliche Briefe" erhalten habe, "wie ich es mir nie hätte vorstellen können". Es seien fast 1.000 gewesen.

Ein Brief des emeritierten Papstes Benedikt XVI., in dem er sich für die Beileidsbekundungen und Genesungswünsche bedankt.
Bild: ©adnkronos

Ein Brief des emeritierten Papstes Benedikt XVI., in dem er sich für die Beileidsbekundungen und Genesungswünsche bedankt.

Die am Tag der Abreise aus Regensburg entstehenden Herpes Zoster, eine schmerzhafte Virus-Infektion des Gesichts, habe jedoch Formen angenommen, "die jeden Versuch einer persönlichen Antwort meinerseits" ausgeschlossen hätten. Benedikt könne daher nur "aus tiefstem Herzen um Verständnis dafür” bitten, dass er die Form eines Offenen Briefes als Ausdruck seiner "herzlichsten Dankbarkeit" gewählt habe. Der Emeritus schließt seinen Brief "in herzlicher und aufrichtiger Verbundenheit" und versichert die Empfänger seines Gebets.

Benedikt XVI. hatte seinen Bruder Georg Ratzinger Mitte Juni zum letzten Mal in Regensburg besucht. Ratzinger starb kurz darauf am 1. Juli. Kurz darauf wurde bekannt, dass der emeritierte Papst an Herpes Zoster erkrankt ist. Während Medienberichte teilweise den Eindruck einer schweren Erkrankung vermittelten, betonte der Privatsekretär Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, dass die Krankheit zwar schmerzhaft, aber nicht ernst sei. Mitte August konnte Gänswein mitteilen, dass der vormalige Papst auf dem Weg der Besserung sei.

Die umgangssprachlich "Gesichtsrose" genannte Krankheit Herpes Zoster ist eine Viruserkrankung, die sich vor allem durch einen schmerzhaften Ausschlag auf einer Körperseite bemerkbar macht. Sie befällt vor allem Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. (fxn)