Früherer Passauer Domkapitular Alois Furtner wurde 84

"Hausmeister der Mutter Gottes" von Altötting gestorben

Veröffentlicht am 10.09.2020 um 12:04 Uhr – Lesedauer: 

Passau ‐ Von 1992 bis 2008 war er Bischöflicher Administrator der Heiligen Kapelle im oberbayerischen Marienwallfahrtsort Altötting: Jetzt ist der frühere Passauer Domkapitular Alois Furtner im Alter von 84 Jahren gestorben. Bischof Stefan Oster würdigte ihn.

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Der Passauer Prälat und ehemalige Domkapitular Alois Furtner ist tot. Der Geistliche starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in Passau. Furtner war von 1992 bis 2008 Bischöflicher Administrator der Heiligen Kapelle im oberbayerischen Marienwallfahrtsort Altötting. In dieser Funktion bezeichnete er sich auch als "Hausmeister der Mutter Gottes".

Außer in der Wallfahrtsseelsorge wirkte der Niederbayer über Jahrzehnte in der Bildungsarbeit und der Priesterausbildung. Der Passauer Bischof Stefan Oster würdigte den Verstorbenen als "Urgestein" des Passauer Klerus. Furtner sei "in seiner freundlichen Art für Gott und die Menschen in hohem Maße verfügbar" gewesen, ob beim Besuch von Papst Benedikt XVI. 2006 in Altötting oder dem täglichen Kommen und Gehen einzelner Pilger.

Mit mehr als 1 Million Pilgern pro Jahr zählt Altötting zu den großen Marienwallfahrtsorten der Welt. Der als "religiöses Herz Bayerns" bekannte Ort ist Heimat der Altöttinger Schwarzen Madonna: Die geschnitzte Marienfigur mit Jesuskind kam um 1330 nach Altötting, wo bereits seit dem 9. Jahrhundert die Gottesmutter in besonderer Weise verehrt wurde. Im Jahr 1489 sollen sich dort zwei Heilungswunder zugetragen haben, was die Wallfahrtstradition begründete. Über 2.000 Votivtafeln aus Dank für die Hilfe der Gottesmutter schmücken heute den Umgang der Gnadenkapelle auf dem Kapellplatz. Die Herrscher aus dem Hause Wittelsbach ließen ihre Herzen in silbernen Urnen in einer Wandnische nahe der Madonna bestatten. Bekannt ist Altötting auch für seinen heiligen Klosterpförtner Konrad von Parzham. (tmg/KNA)