Pfeffer nach Corona-Infektion: Kann immer noch nichts riechen
Der an Covid-19 erkrankte Essener Generalvikar Klaus Pfeffer befindet sich auf dem Weg der Besserung. Es gehe aufwärts, berichtete der 57-Jährige im Interview des Kölner Online-Portals "domradio.de" (Mittwoch). Er könne jedoch immer noch nichts riechen. "Das war schon sehr unheimlich auf einmal, nichts, wirklich gar nichts mehr riechen zu können, weil man plötzlich merkt, wie kostbar dieses Sinnesorgan ist, was wir so selbstverständlich zur Kenntnis nehmen." Fehlender Geruchssinn zählt zu den typischen Symptomen einer Covid-19-Erkrankung.
Real und gefährlich
Wer sich selbst mit Corona infiziere, merke, "wie real dieses Virus ist und wie gefährlich es auch ist", sagte Pfeffer. Seine Erkrankung fühle sich wie eine starke Erkältung an - und doch anders. Sein Arzt habe ihm weiterhin zur Vorsicht geraten. Er achte sehr auf Maske, Abstand und Lüften, sagte Pfeffer. "Aber ich weiß auch, dass man eine Infektion nicht zu 100 Prozent ausschließen kann." In den vergangenen Monaten seien die Infektionszahlen im Ruhrgebiet deutlich gestiegen. "Dann ist es irgendwann auch nur eine Frage der Zeit, wenn es einen dann doch erwischt, weil man immer auch noch beruflich bedingt doch eine ganze Reihe an Kontakten hat."
Vor einer Woche teilte das Bistum Essen mit, Pfeffer habe sich mit dem Coronavirus angesteckt. Der Generalvikar sei in häuslicher Quarantäne und das Bistum habe die Kontaktpersonen informiert - auch Mitarbeitende im Generalvikariat. "Das ist jetzt auch ein kleiner Warnschuss, der deutlich macht: Es macht auch vor unseren Türen nicht halt. Und es ist wirklich höchste Vorsicht angeraten", sagte Pfeffer. Bereits vergangenen März war der Generalvikar in häusliche Quarantäne gegangen. Damals hatte er Kontakt mit einer infizierten Person, sich selbst jedoch nicht angesteckt.
Aus den deutschen Bistumsleitungen hatte sich zuletzt der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann von einer schweren Infektion mit dem Coronavirus erholt. Zuvor waren mehrere kirchliche Führungspersonen bereits am Virus erkrankt. Im Oktober wurde der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt als erster deutscher Oberhirte positiv auf Corona getestet. Auch sein Generalvikar Alfred Hoffmann war betroffen. Zudem hatte sich der Essener Weihbischof Ludger Schepers infiziert. (tmg/KNA)
