Wessen Geistes Kind bist du?

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Impuls von Pastor Christian Olding
Unabhängig davon, wie man die Dämonenberichte der Bibel interpretieren mag, gibt es die sprichwörtliche Frage danach, wessen Geistes Kind jemand ist. Wir Menschen sind nicht frei von den Einflüssen unserer Umwelt, unserer Kultur, der langläufigen Meinung. Auch können wir uns derart auf Dinge, Sachverhalte und Wünsche fixieren, dass sie unser ganzes Wesen in Besitz nehmen, dass wir nicht mehr frei sind in unseren Entscheidungen, in unserem Handeln.
In unseren Gedanken hausen kraftvolle Ideen, Bilder und Informationen und diese Dinge sind für unser Streben und unsere persönliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung.
Mutter Teresa fand dafür ein treffendes Bild, als sie sagte: "Ich bin nur ein kleines Kabel – Gott ist der Strom." Sie selbst erklärt damit ihr Wirken nicht aus der Kraft, die sie hat, sondern aus der Kraft, die hinter ihr steht. Und auf der Gegenseite verhält es sich genauso.
Denn auch im Bösen erscheinen uns die Taten manchmal zu "groß", als dass sie aus dem Täter allein erwachsen könnten. Auch der böse Mensch ist das "Kabel" für einen "Strom" und ist ausführendes Organ eines ihm überlegenen Willen. Er führt nicht nur, sondern wird geführt, treibt nicht nur, sondern wird getrieben, besitzt nicht nur, sondern ist besessen. Solch ein Leben hat wenig mit der Freiheit zu tun, die uns Jesus versprochen hat.
Im Herzen jedes Menschen gibt es einen Platz, der ist reserviert für Jesus Christus. Wenn dieser Platz anderweitig besetzt ist, vielleicht durch Eifersucht, durch Selbstmitleid oder auch durch Drogen oder Ähnliches, dann muss dieser Platz erst freigemacht werden.
Wenn jemand in solcher Weise gebunden ist und da einfach nicht mehr rauskommt, dann sagt das Markusevangelium: Es gibt einen, der ist größer und stärker: Jesus Christus. Und dieser Jesus Christus hat im Johannesevangelium gesagt: "Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei." Das gilt!
Jesus will die negative Dynamik unseres Willens durchbrechen und unserem Wesen eine neue, heilvolle Richtung geben. Jesus schenkt eine nachhaltige Freiheit, die darin besteht, ein neuer Mensch zu werden, dessen innerer Krampf sich gelöst hat, der sich Gott überlässt und darum gelassen ist. Mit anderen Worten: Die Freiheit, die Christus schenkt, besteht darin, dass er uns auf eine tiefe und endgültige Weise von der Sorge um uns selbst und um das Gelingen unseres Lebens befreit.
Wenn Markus eine solchen Szene an den Anfang seines Evangeliums stellt, dann hat das wegweisende Bedeutung: Wo Jesus auftritt, da berührt er Menschen in ihrer Seele und wandelt Unruhe in Ruhe, Verwirrung in Heilung.
Aus dem Evangelium nach Markus (Mk 1,21–28)
In jener Zeit kamen sie nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.
Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.