Anzeige bei Staatsanwaltschaft und kirchenrechtliche Untersuchung

Bistum Essen suspendiert Priester – Verdacht sexueller Belästigung

Veröffentlicht am 30.03.2022 um 16:15 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Zwei erwachsene Frauen werfen ihm sexuelle Belästigung vor: Ein Ruhestandspriester aus dem Bistum Essen wurde deshalb vom Dienst suspendiert – mit möglichen Folgen im weltlichen wie im kirchlichen Recht.

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Das Bistum Essen hat einen Ruhestandspriester wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung vom Dienst suspendiert. Zwei erwachsene Frauen hätten dem Geistlichen aus dem "zentralen Ruhrgebiet" vorgeworfen, sie unsittlich berührt zu haben, teilte die Diözese am Mittwoch mit. Sie hätten sich mit diesem Vorwurf an die unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums gewandt, die ihrerseits Bischof Franz-Josef Overbeck informiert hätten.

Entsprechend der Verfahrensordnung des Bistums Essen für den Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch zeigte das Bistum nach eigenen Angaben die Taten bei der Staatsanwaltschaft an. Zudem habe es den Priester mit den Vorwürfen konfrontiert und angehört. Unmittelbar danach sei er vom Dienst suspendiert worden. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen.

Das Bistum Essen habe zudem eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eröffnet, hieß es. Dieses Verfahren ruhe aber, solange die Staatsanwaltschaft ermittle. Im Anschluss daran werde unabhängig vom Ausgang der staatsanwaltschaftlichen Ermittlung die kirchenrechtliche Untersuchung fortgesetzt. Erst im Januar hatte das Ruhrbistum einen Priester suspendiert und ihm die Ausübung seines Dienstes verboten. Die Staatsanwaltschaft lege dem Geistlichen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zur Last, hieß es damals. (tmg/KNA)