Unterstützung für Katholisch-Theologische Fakultät Bonn zugesagt

Bonner Uni-Rektor äußert Unverständnis über Woelki-Hochschule

Veröffentlicht am 04.05.2022 um 12:46 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Er verstehe nicht, dass das Erzbistum seine Priesterausbildung wohl nach Köln verlagern wolle, sagt der Rektor der Universität Bonn, Michael Hoch. Die Katholisch-Theologische Fakultät in Bonn habe sich immer als "Fakultät des Erzbistums" verstanden.

  • Teilen:

Der Rektor der Universität Bonn, Michael Hoch, hat sein Unverständnis über die von Kardinal Rainer Maria Woelki initiierte Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) geäußert. Er verstehe nicht, dass das Erzbistum seine Priesterausbildung wohl nach Köln verlagern wolle, sagte er am Mittwoch bei einer Veranstaltung an der Bonner Universität. Die Katholisch-Theologische Fakultät in Bonn habe sich immer als "Fakultät des Erzbistums" verstanden.

Hoch sicherte der Fakultät "mit großem Nachdruck" Unterstützung zu – unabhängig davon, "wie sich die Dinge entwickeln werden". Er hoffe, dass diese Verpflichtung seitens der Universitätsleitung auch von der Erzdiözese als Chance betrachtet werde, Herausforderungen dieser Zeit gemeinsam zu adressieren.

"Förderung von Vielfalt der Theologie"

Das Erzbistum Köln hat die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin zum 1. März 2020 übernommen und nach Köln verlegt. Dem Erzbistum sei es darum gegangen, den Studierenden eine Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen, begründete Erzbischof Woelki. Die Einrichtung diene der "Förderung von Vielfalt der Theologie".

Die Finanzierung der KHKT, für die keine Kirchensteuermittel verwendet werden sollen, ist aber ungeklärt. Die "Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Erzbistum Köln" soll als alleinige Gesellschafterin der Hochschule durch Spender eine "Finanzierung von außen" sichern. Die Rede ist von einem langfristigen Bedarf von acht bis zehn Millionen Euro pro Jahr. Die Anschubfinanzierung von derzeit rund drei Millionen Euro pro Jahr erfolgt aus einem Fonds, über den der Erzbischof verfügen kann. Die Mittel sind aber begrenzt. Woelki kündigte an, dass die mittelfristige Finanzierung der KHKT erst in der zweiten Jahreshälfte mit den zuständigen Gremien der Erzdiözese geklärt werde.

Der Diözesanrat der Katholiken als Laienvertretung im Erzbistum Köln fordert die Auflösung der KHKT. Die Vize-Vorsitzende Bettina Heinrichs-Müller bezeichnete das Projekt als "wissenschaftlich komplett überflüssig". Dabei verwies sie auf die Bonner Fakultät, die Priester ausbilde und aus Exzellenzfördermitteln stark ausgebaut werde, sowie auf weitere Hochschulen. (KNA)