Eichstätter Minis im Papamobil: "Dachten, wir kriegen Ärger"

Rund 500 Ministranten aus dem Bistum Eichstätt befinden sich gerade auf einer Wallfahrt in Rom. Vier von ihnen wird diese Reise ganz besonders in Erinnerung bleiben: Sebastian Zach, Jonas Wenger, Paula Brandl und Marlene Pantel durften vor der Generalaudienz am Mittwoch gemeinsam mit Papst Franziskus im Papamobil eine Runde auf dem Petersplatz drehen. Im Anschluss nahm sich der Pontifex auf Vermittlung von Bischof Gregor Maria Hanke, der die Minis begleitet, spontan Zeit für einen Fototermin mit allen zehn Busgruppen. Die vier Papamobil-Mitfahrer schildern ihre Eindrücke.
Frage: Ihr vier durftet zu Papst Franziskus ins Papamobil einsteigen. Wie wurde er überhaupt auf euch aufmerksam? Habt ihr euch irgendwie bemerkbar gemacht?
Brandl: Unsere Vermutung ist, dass wegen der bunten Cappies welche von uns ausgewählt wurden. Die sind sehr auffällig. Wir standen auch sehr weit vorne. Außerdem waren wir mit 500 Ministranten eine sehr große Gruppe. Er wusste wohl auch, dass wir da sind.
Frage: Wie wurde euch denn signalisiert, dass ihr aufsteigen und mitfahren dürft?
Pantel: Da waren Vatikan-Mitarbeiter, die an die Absperrung herangetreten sind und durch die Reihen geschaut haben. Die haben uns dann angesehen und auf uns gezeigt. Sie haben nun so mit Handzeichen zu verstehen gegeben, dass wir mitkommen sollen. Wir wussten nicht, was wir tun sollten, deswegen haben wir erst mal unsere Betreuer gefragt, ob wir mitgehen dürfen. Wir wussten ja nicht, was los ist. Wir dachten, dass wir vielleicht Ärger bekommen. Dann sind wir über die Absperrung geklettert und wurden zum Papamobil geführt.
Frage: Eine Fahrt mit dem Papamobil ist ein einzigartiges Erlebnis. Was ging euch in dem Moment durch den Kopf, als ihr eingestiegen seid?
Wenger: Das war ein sehr gutes Gefühl. Jeder hat uns beobachtet. Ich konnte es kaum fassen, dass ich wirklich im Papamobil sitze und da mitfahren darf.
Die Eichstätter Minis auf dem Petersplatz. Jede der zehn Busgruppen hat eine andere Cappie-Farbe.
Frage: Wie lange ging die Fahrt?
Pantel: Wir sind zweimal durch die ganzen Reihen gefahren. Das hat ungefähr zehn Minuten gedauert. Danach wurden wir wieder an unserem Platz abgesetzt.
Frage: Der Papst spricht ja etwas Deutsch. Hat er mit euch ein paar Worte gewechselt?
Pantel: Richtig gesprochen hat er nicht mit uns. Er hat uns begrüßt, als wir eingestiegen sind. Und als wir losgefahren sind, begann er, den Gläubigen zuzuwinken. Als wir ausgestiegen sind, hat er sich mit "Bye, bye" von uns verabschiedet.
Später aber, als wir die Gruppenbilder machen konnten, hat er etwas Deutsch mit uns gesprochen. Einige aus unserer Gruppe hatten – weil wir gehofft haben, dass wir ihn treffen oder es ihm irgendwie geben können – ein buntes Glaskreuz als Geschenk für ihn dabei. Er hat uns dann gefragt, ob es für ihn ist, und gesagt, dass es sehr schön ist. Wir haben das Glaskreuz dann im Namen aller 500 Ministranten übergeben. Danach hat er mit jeder einzelnen Busgruppe ein Foto gemacht.
Frage: Welchen Eindruck hattet ihr vom Papst? Was ist er für ein Typ?
Zach: Als wir eingestiegen sind, hat er sich uns direkt zugewandt und uns die Hand gegeben. Er war sehr freundlich.
Frage: Habt ihr mit dem Papst im Papamobil auch ein Selfie gemacht – als Erinnerung an die kleine Spritztour?
Brandl: Selfies haben wir keine gemacht. Aber neben uns her sind die ganze Zeit sehr viele Kameraleute gelaufen, die uns gefilmt haben. Auch unsere Freunde haben die ganze Zeit Fotos gemacht. Es waren sehr viele Handys auf uns gerichtet.