Nach umstrittenen Papst-Aussagen zu ermordeter Darja Dugina

Bericht: Ukraine bestellt Papstbotschafter ein

Veröffentlicht am 26.08.2022 um 14:15 Uhr – Lesedauer: 

Kiew ‐ Die Aussagen von Papst Franziskus zum Mord an der moskautreuen Russin Darja Dugina sorgen für Unmut in der Ukraine. Als Konsequenz hat Kiew jetzt den Papstbotschafter, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, einbestellt.

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Die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine sorgen für Unmut in Kiew. Wie der US-Sender CNN (Freitag) berichtet, ließ die ukrainische Regierung nun den Papstbotschafter, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, einbestellen. Für Ärger sorgten demnach vor allem die Einlassungen von Franziskus zum Mord an der moskautreuen russischen Berichterstatterin Darja Dugina. Das Kirchenoberhaupt hatte bei der Generalaudienz am Mittwoch von einer "armen jungen Frau" gesprochen, "die in Moskau im Auto von einer Bombe in die Luft gejagt wurde".

Bereits unmittelbar nach der Ansprache reagierte Andrij Jurasch, ukrainischer Botschafter beim Heiligen Stuhl, empört: Die Kriegsbefürworterin Dugina sei kein unschuldiges Opfer, sagte der Diplomat der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Zudem habe der Papst die Kriegsparteien Ukraine und Russland mit seinen Ausführungen auf eine Stufe gestellt. Das sei "nicht angemessen". Nicht die Ukraine habe Russland angegriffen, sondern Tausende russische Soldaten hätten unschuldige ukrainische Zivilisten ermordet. (KNA)