Kölner Bistumsmitarbeiter: Unruhe hat sich verschärft

Die Mitarbeitervertretung (MAV) beim Erzbistum Köln für Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten blickt mit Sorge auf Unruhe in der Mitarbeiterschaft. Diese habe sich "nicht verbessert, sondern deutlich verschärft", heißt es in einem Brief der MAV an Kardinal Rainer Maria Woelki und seinen Generalvikar aus der vergangenen Woche, der katholisch.de vorliegt. "Es gibt in weiten Teilen der von uns vertretenen Mitarbeitenden einen immensen Vertrauensverlust."
Neben den Beschäftigten, die sich öffentlich äußerten, gebe es "noch weitaus mehr Gemeinde- und Pastoralreferenten/innen, die das Vertrauen in Ihre Amtsführung verloren haben", heißt es in dem Schreiben. Diese Kritik äußerten viele im privaten Rahmen oder im Mitarbeiterkreis, andere hätten eine innere Kündigung vollzogen oder tatsächlich gekündigt. Viele Mitarbeitende sähen sich in "deutlicher Distanz zur Führung des Bistums". Nur ein sehr kleiner Teil der Mitarbeiterschaft sähe die Probleme im Bistum "nicht in Ihrer Amtsführung begründet".
Mitte des Monats hatte bereits die Mitarbeitervertretung des Erzbischöflichen Generalvikariats beklagt, dass die Bistumsleitung der Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden nicht gerecht werde. Es bestehe die Gefahr, dass sie "uns alle verlieren", hieß es. Zuvor hatten pastorale Mitarbeitende einen Neuanfang mit "personellen und systemischen Veränderungen" gefordert. Der Kölner Kardinal Woelki steht unter anderem wegen seines Umgangs mit der Missbrauchsaufarbeitung in der Kritik. Zuletzt war eine PR-Strategie öffentlich geworden, die Kritiker als Hinweis für eine Instrumentalisierung von Betroffenen werten. (cph)