Zuständige Ministerin schätzt tatsächliche Kosten noch höher ein

WJT in Lissabon: Staat gab mehr als 18 Millionen Euro für Treffen aus

Veröffentlicht am 12.10.2023 um 15:41 Uhr – Lesedauer: 

Portugal ‐ Bereits im Vorfeld des Weltjugendtags in Lissabon im August hatte es Kritik an der Finanzierung gegeben. Nun hat die zuständige Ministerin die Ausgaben des Staates für das Jugendtreffen bekanntgegeben. Doch wie hoch sind die indirekten Kosten?

  • Teilen:

Der portugiesische Staat hat 18,2 Millionen Euro für die Durchführung des Weltjugendtags (WJT) in Lissabon Anfang August ausgegeben. Vize-Ministerin Ana Catarina Mendes stellte eine detaillierte Aufstellung der Kosten am Dienstag der zuständigen Parlamentskommission vor, berichteten portugiesische Medien. Nach Angaben von Mendes machten die Ausgaben für Audio- und Videosysteme sowie Posten für Sanitäranlagen und Reinigung den größten Teil der Kosten aus. Die Politikerin betonte, dass die tatsächlichen Kosten unter dem veranschlagten Maximum von 20 Millionen Euro geblieben seien.

Es sei nach den Absprachen zwischen der Regierung und den örtlichen Behörden nicht mehr möglich gewesen, die getroffenen Verpflichtungen zurückzuschrauben, sagte Mendes auf kritische Fragen der Abgeordneten mit Blick auf die hohen Ausgaben. Als Beispiele nannte sie die Kosten für Transport, Gesundheitsversorgung oder logistische Notwendigkeiten. Insgesamt würden die Ausgaben Portugals für den WJT etwa bei 30 Millionen Euro liegen, schätzte Mendes. Zu den direkten Kosten würden die indirekten Kosten der unterschiedlichen Ministerien kommen, die sich auf etwas mehr als zehn Millionen Euro belaufen könnten. Diese indirekten Ausgaben seien "Teil des Staatshaushalts jedes Ministeriums".

Die 18,2 Millionen Euro direkten Kosten entsprechen nach Medienangaben etwa 91 Prozent der Gesamtausgaben des WJT, an dessen Abschlussmesse anderthalb Millionen Menschen aus aller Welt teilnahmen. Die staatlichen Ausgaben für das Jugendtreffen vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt hatten im Vorfeld und während des Events zu Unmut in der Bevölkerung geführt. Besonders die 2,9 Millionen Euro teure Bühne des Gottesdienstes zum Abschluss mit Papst Franziskus stand in der Kritik. (rom)