Franziskus bittet um Frieden
Die internationale Gemeinschaft möge nicht untätig bleiben angesichts der immensen menschlichen Tragödie in Syrien und im Irak sowie des Dramas unzähliger Flüchtlinge, bat der Papst. Auch auf den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ging er ein. Zwischen den beiden Konfliktparteien möge eine "Kultur der Begegnung wachsen und der Friedensprozess wieder aufgenommen werden", bat er. Franziskus erinnerte daran, dass besonders Christen von der Gewalt und den Kriegen auf der Welt betroffen sind. Gleichzeitig seien sie die Keime einer friedlicheren Menschheit.
Franziskus: "Barbarische Gewalt" in Libyen
Erfreut äußerte er sich über das Atomabkommen mit dem Iran. "Auf dass es ein endgültiger Schritt hin zu einer sichereren und geschwisterlicheren Welt sei." Die am Donnerstag erzielte vorläufige Übereinkunft soll dazu führen, dass der Iran seine nuklearen Aktivitäten deutlich einschränkt und der Westen im Gegenzug seine Wirtschaftssanktionen aufhebt. Ein bindendes Abkommen soll bis Ende Juni verhandelt werden.
Franziskus sprach auch die "barbarische Gewalt" in Libyen an und forderte eine solidarische Gesellschaft in dem zerrissenen Land. Ferner erinnerte er an die Konflikte im Jemen, Süd-Sudan, in Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo und an den jüngsten Terroranschlag islamistischer Milizen in Kenia. All diesen Ländern wünschte er eine friedliche Entwicklung.
"Die Auferstehung des Herrn möge der geliebten Ukraine Licht bringen", fuhr er fort. Alle Beteiligten seien gefordert, dem Land neue Hoffnung und Frieden zu geben. In seine Bitte um eine friedliche und gerechte Welt schloss Franziskus auch die Opfer des Menschenhandels ein sowie jene, deren Leben durch Waffen- und Drogenhändler zerstört werde.
"Vom auferstandenen Herrn erflehen wir die Gnade, nicht dem Stolz nachzugeben, der die Gewalt und die Kriege schürt, sondern den demütigen Mut zur Vergebung und zum Frieden zu haben", sagte Franziskus vor Millionen Menschen in aller Welt, die die Botschaft und den Segen "Urbi et Orbi" im Fernsehen oder über das Internet verfolgten.
Ostermesse in strömendem Regen
Am Vormittag hatte Franziskus auf dem Petersplatz die Ostermesse zur Feier der Auferstehung Jesu zelebriert. Bei strömendem Regen waren deutlich weniger Menschen dazu gekommen als sonst bei päpstlichen Ostermessen üblich. Nach dem Gottesdienst hörte es auf zu regnen, der Papst fuhr einige Runden auf dem Petersplatz und begrüßte die Pilger. (gho/KNA/dpa)