Vorschlag einer "unterstützenden Partnerschaft"

Theologe Sautermeister: Kirchen sollen Regierung nicht nur ermahnen

Veröffentlicht am 10.03.2025 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Die Kirchen und die Union stießen zuletzt in der Migrationsdebatte heftig aufeinander. Das kann keine Basis für die Zukunft sein, meint Moraltheologe Jochen Sautermeister. Er setzt auf den Schulterschluss zwischen Kirchen und Politik.

  • Teilen:

Der katholische Theologe Jochen Sautermeister warnt die Kirchen vor einem moralischen Zeigefinger gegenüber der neuen Bundesregierung und mahnt eine konstruktive Rolle an. "Die Kirchen wären nicht gut beraten, wenn sie ihre politische Aufgabe vornehmlich darin sähen, als kritisches Gegenüber zu Staat und Politik eine mahnende Haltung einzunehmen", schreibt Sautermeister im "Kölner Stadt-Anzeiger" zum Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) an diesem Montag.

Auch griffe es nach Ansicht des Bonner Professors für Moraltheologie zu kurz, "wenn sich die Kirchen in ihren politischen Äußerungen und Stellungnahmen darauf beschränken würden, den Staat an seine Aufgaben zu erinnern und kritisch auf Missstände hinzuweisen".

Ohne bürgerschaftliches Engagement und die breite Mitwirkung zivilgesellschaftlicher Akteure ließen sich die epochalen Herausforderungen nicht stemmen, vor denen Deutschland stehe, so Sautermeister. Er schlägt eine "unterstützende Partnerschaft" vor, in der die Kirchen gemeinsam mit Politik und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren an konkreten Lösungen für die Förderung des sozialen Zusammenhalts und des Gemeinwohls mitwirken sollten. (KNA)