Neuer päpstlicher Legat für Papstbasiliken in Assisi
Kardinal Ángel Fernández Artime ist neuer Beauftragter für die beiden Papst-Basiliken in Assisi. Der Pro-Präfekt des Ordensdikasteriums wurde von Papst Leo XIV. zum Päpstlichen Legaten für die Basiliken San Francesco und Santa Maria degli Angeli ernannt, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Der 65-jährige Kardinal tritt damit die Nachfolge von Kardinal Agostino Vallini (85) an, den Papst Franziskus im November 2017 zu seinem Vertreter für die Basiliken ernannt hatte. Als päpstlicher Legat war Vallini 2020 für die Seligsprechung von Carlo Acutis in der Basilika San Francesco zuständig.
Die Aufgaben des Päpstlichen Legaten der Basiliken von Assisi wurden 2005 durch Papst Benedikt XVI. (2005–2013) in seinem Motu proprio "Totius orbis" neu geregelt. Demnach hat der Legat keine Leitungsgewalt mehr über die beiden Kirchen, wie es vorher festgelegt war. Er soll aber "durch seine moralische Autorität für die ungebrochene Fortdauer der engen Bande der Gemeinschaft zwischen den Heiligen Stätten zum Gedächtnis des Poverello von Assisi und diesem Apostolischen Stuhl" sorgen. An hohen kirchlichen Feiertagen steht er den Gottesdiensten vor und darf den päpstlichen Segen spenden.
Besondere Verbindung von Assisi und den Päpsten
Die Basilika San Francesco ist die Grablegungskirche des heiligen Franz von Assisi. 1754 wurde sie zur Patriarchalbasilika erhoben. Die Basilika Santa Maria degli Angeli liegt unterhalb von Assisi und wurde um die Portiunkula-Kapelle und die Sterbekapelle von Franz von Assisi gebaut und ist seit 1909 Patriarchalbasilika. Die Portiunkula-Kapelle gilt als Ursprungsort der franziskanischen Bewegung. Beide Basiliken gehören zu den sieben Papstbasiliken, der höchsten Kategorie von Basiliken. Bis 2006 trugen sie den Titel Patriarchalbasilika; diese Bezeichnung wurde abgelegt, nachdem Papst Benedikt XVI. den Titel eines Patriarchen des Abendlandes ablegte.
San Francesco ist den Minoriten anvertraut, Santa Maria degli Angeli den Franziskanern. "Die Römischen Päpste ihrerseits bekundeten gegenüber diesen franziskanischen Hauptkirchen wegen deren herausragender Stellung und Würde immer ihre einzigartige Verbundenheit und besondere Sorge und wollten sie direkt ihrer Jurisdiktion unterstellt sehen", heißt es in dem Motu proprio Benedikts. Die Jurisdiktion wird heute durch den Bischof von Assisi-Nocera Umbra-Gualdo Tadino wahrgenommen. (fxn)
