Kardinal Burke verwirrt Anhänger mit Aussagen zum Konzil

Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke hat mit einem Beitrag für Irritationen in traditionalistischen Kreisen gesorgt. Auf "X" schrieb er am Montag, Frömmigkeit und frommes Leben seien ein zentraler Bestandteil des christlichen Lebens. Und: "Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Messe große Bedeutung beigemessen, was wunderbar ist; es stimmt, dass es in unserem Leben nichts Größeres gibt als die Teilnahme an der Heiligen Messe."
Dieser Satz ließ nicht gerade wenige Kommentatoren stutzig werden, weshalb es zu einer Diskussion gekommen ist. Einer etwa schrieb: "Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Messe große Bedeutung beigemessen? Was ist mit Kardinal Burke los?" Oder: "Betonung der Messe? Wir beten nicht inständig genug für Sie, lieber Kardinal." Ein weiterer kritisierte Burkes Lob des Zweiten Vatikanums: "Warum brauchte man dafür das Zweite Vatikanische Konzil? Die tridentinische lateinische Messe war absolut fromm und ehrfürchtig."
Burke gilt in Kirchenkreisen als Verfechter der "Alten Messe". Schon Mitte Juni hatte Burke bei einer Konferenz der "Latin Mass Society" von England und Wales vor einer "Verfolgung aus der Mitte der Kirche" gegen die Freunde der "Alten Messe" gewarnt. Zudem sprach er bereits 2023 von einer "Verfolgung" traditionalistischer Gläubiger. Burke galt als einer der schärfsten Kritiker von Papst Franziskus (2013–2025). Nach der Familiensynode gehörte er zu den Kardinälen, die mit formalen Anfragen (Dubia) die Haltung des Papstes zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in Frage stellten. Auch zur Weltsynode richtete er Dubia an Franziskus. (mtr)