Geheimabkommen wurde 2024 verlängert

Papst Leo XIV. setzt China-Politik seines Vorgängers fort

Veröffentlicht am 10.09.2025 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Unter Papst Franziskus suchte der Vatikan Kompromisse mit der kommunistischen Regierung in Peking. Seither werden Bischöfe in China im beiderseitigen Einvernehmen ernannt. Diese Politik setzt Papst Leo XIV. nun ebenfalls fort.

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Papst Leo XIV. setzt die China-Politik seines Vorgängers Franziskus fort. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, erhielt der Bischof des neu errichteten Bistums Zhangjiakou, Josef Wang Zhengui (62), am Mittwoch (Ortszeit) die Bischofsweihe. Bereits am 8. Juli habe Papst Leo XIV. den Geistlichen "im Rahmen des provisorischen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China" zum Bischof von Zhangjiakou in der Provinz Hebei ernannt. Die Provinz gilt als eine Hochburg der katholischen Minderheit in China.

Ebenfalls mit Wirkung vom 8. Juli hat der Papst laut der Mitteilung das neue Bistum Zhangjiakou errichtet und die im Jahr 1946 begründeten Bistümer Xiwanzi und Xuanhua aufgelöst. Dies sei geschehen, um die Seelsorge effizienter zu organisieren.

Zwei Prozent Katholiken

Das neue Bistum, dessen Kathedrale sich in Zhangjiakou befindet, umfasst eine Fläche von rund 36.000 Quadratkilometern und ist damit etwa so groß wie das deutsche Bundesland Baden-Württemberg. Von den vier Millionen Einwohnern sind etwa 85.000 Katholiken, das sind etwas mehr als 2 Prozent der Bevölkerung. Sie werden laut Vatikan-Angaben von 89 Priestern seelsorgerisch betreut.

Das Geheimabkommen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik besteht seit 2018 und wurde zuletzt 2024 um zwei Jahre verlängert. Es regelt die zwischen Rom und Peking einvernehmliche Ernennung und Weihe neuer katholischer Bischöfe. Zudem gestaltet der Vatikan seither die Bistumsgrenzen in der Regel gemäß den geltenden staatlichen Stadt- und Landkreisgrenzen neu. (KNA)