Neuer Papst werde "Weg der Synodalität im Sinne Franziskus' fortsetzen"

Vatikan-Mitarbeiterin: Auch Papst Leo XIV. wird Frauen fördern

Veröffentlicht am 04.10.2025 um 16:10 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Mancher befürchtet inzwischen, dass Papst Leo XIV. das Reformtempo seines Vorgängers Franziskus bremsen wird. Die Untersekretärin der Bischofssynode, Nathalie Becquart, sieht es zurückhaltend optimistisch.

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Die Theologin und hochrangige Vatikan-Mitarbeiterin Nathalie Becquart geht davon aus, dass Papst Leo XIV. den Einfluss von Frauen in der Kirchenzentrale stärken wird. Eine Öffnung in der Frage der Frauenweihe erwartet die Untersekretärin der Bischofssynode zwar derzeit nicht. In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Furche" zeigte sie sich jedoch zuversichtlich, dass Papst Leo weiterhin Frauen in verantwortliche Positionen innerhalb der Kurie berufen werde.

Bereits als Bischof in Peru und später als Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde habe er Frauen gefördert, so Becquart. Zudem habe die Weltsynode – das von Papst Franziskus vorangetriebene Beratungsformat für den Dialog in der Weltkirche – gezeigt, dass Leo gut mit Frauen zusammenarbeiten könne. "Der Weg, Leitung unabhängig von der Ordination zu sehen, wie es Franziskus bereits getan hat und wie es letztlich auch durch die Synode gestärkt wurde, wird auch durch Papst Leo fortgesetzt werden", vermutete die Ordensfrau.

Auf Franziskus' Spuren

Papst Leo habe vor seiner Wahl, damals noch als Kardinal Robert Prevost und Präfekt des Bischofsdikasteriums, an beiden römischen Synoden zur Synodalität teilgenommen und verfüge durch seine Zeit als Bischof in Peru sowie als Ordensleiter der Augustiner über ausgeprägte synodale Erfahrung. "Ich bin fest überzeugt, dass er den Weg der Synodalität im Sinne Franziskus' fortsetzen wird", so die Untersekretärin.

Becquart, 2021 als Untersekretärin bestellt, war die erste Frau mit Stimmrecht bei einer Bischofssynode. Inzwischen ist dieser Kreis auf 54 Frauen angewachsen. (KNA)