Papst Leo XIV. bei Lateran-Weihetag: Kirche ist wie eine Baustelle
In seiner Predigt zum Weihetag der Lateranbasilika hat Papst Leo XIV. die Kirche mit einer Baustelle verglichen. "Es ist ein schönes Bild, das von Aktivität, Kreativität und Engagement spricht, aber auch von Anstrengung und von zu lösenden Problemen, die manchmal komplex sind", sagte der Papst laut Predigtmanuskript im Gottesdienst am Sonntag. "Insbesondere die Kirche von Rom bezeugt dies in dieser Phase der Umsetzung der Synode, in der das, was in jahrelanger Arbeit gewachsen ist, mittels Abgleich und Überprüfung umgesetzt werden will", so das Kirchenoberhaupt. Dies sei ein "beschwerlicher Weg, aber wir brauchen uns nicht entmutigen zu lassen". Es sei vielmehr gut, mit Zuversicht weiterzuarbeiten, um gemeinsam zu wachsen.
Zugleich ermutigte der Papst, beim Dienst für das Reich Gottes nicht voreilig vorzugehen und oberflächlich vorzugehen. "Lasst uns tief graben, unabhängig von den Maßstäben der Welt, die allzu oft unverzügliche Ergebnisse fordert, weil sie die Weisheit des Abwartens nicht kennt", betonte Leo XIV. "Die tausendjährige Geschichte der Kirche lehrt uns, dass nur mit Demut und Geduld sowie mit Gottes Hilfe eine echte Glaubensgemeinschaft aufgebaut werden kann, die in der Lage ist, Nächstenliebe zu vermitteln, die Mission zu fördern und jenes apostolische Lehramt zu verkünden, zu feiern und zu unterstützen, das seinen ersten Sitz in diesem Gotteshaus hat."
Kirche von Rom ist "Mutter", die aufmerksam Sorge für den Glauben trägt
Die Kirche von Rom, sagte Papst Leo XIV. beim Gottesdienst, sei dazu berufen, "die Mutter zu sein, die aufmerksam Sorge trägt für den Glauben und den Weg der Christen in aller Welt". Die Lateranbasilika ist offiziell Sitz des Bischofs von Rom und damit des Papstes. Sie soll am 9. November 324 durch Papst Silvester I. geweiht worden sein. Die päpstliche Erzbasilika trägt außerdem den Titel "Omnium Urbis et Orbis Ecclesiarum Mater et Caput" ("Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und der Welt"). Bis ins 14. Jahrhundert residierten fast alle Päpste dort.
Beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz bekundete Leo XIV. seine Nähe zu den Betroffenen des Taifuns auf den Philippinen. Er sei in Gedanken bei ihnen und bete für die Toten und ihre Angehörigen, für die Verletzten und jene, die ihr Zuhause verloren haben. Der Taifun "Kalmaegi" sorgte vor wenigen Tagen für schwere Schäden auf den Philippinen. Mindestens 224 Menschen kamen dabei ums Leben. Vor dem derzeit heranziehenden Supertaifun "Fung-Wong" wurden mehr als 900.000 Menschen in Sicherheit gebracht.
Nach dem Mittagsgebet erinnerte Leo XIV. zudem an Zivilisten, die bei Kämpfen oder Bombardierungen starben. "Wenn man ihr Andenken wirklich ehren möchte, sollte man das Feuer einstellen, sich engagieren und sich in den Verhandlungen einsetzen", sagte der Papst, der zugleich seine "große Wertschätzung" für all jene zum Ausdruck brachte, die sich auf allen Ebenen für den Frieden in den verschiedenen vom Krieg gezeichneten Regionen einsetzten. (cbr/KNA)
