Personalie war Thema bei Besuch der Bischofskonferenz beim Papst

Spanischer Bischof unter Missbrauchsvorwurf tritt zurück

Veröffentlicht am 23.11.2025 um 18:27 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Deutlich nach der üblichen Altersgrenze von 75 Jahren nimmt der Papst den Amtsverzicht des Bischofs von Cádiz und Ceuta an. Zuletzt wurde bekannt, dass der Vatikan wegen Missbrauchsvorwürfen gegen ihn ermittelt.

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Papst Leo XIV. hat den Rücktritt des Bischofs von Cádiz und Ceuta, Rafael Zornoza (76), angenommen. Das gab der Vatikan am Samstag bekannt. Gründe wurden wie üblich nicht genannt. Bistumsleiter sind kirchenrechtlich gehalten, mit 75 ihr Amt zur Verfügung zu stellen.

Seit Anfang November läuft ein kirchliches Ermittlungsverfahren gegen Zornoza wegen eines Missbrauchsvorwurfs, der in die 1990er-Jahre zurückreicht und nach dem weltlichen Strafrecht verjährt ist. Der Bischof wies die Anschuldigung am 10. November als falsch zurück und kündigte an, öffentliche Termine wegen einer Krebsbehandlung auszusetzen.

Der Papst ernannte am Samstag einen Übergangsverwalter für das südspanische Bistum. Zornoza wurde 2005 von Bendikt XVI. (2005-2013) zum Bischof ernannt und leitete das Bistum Cádiz und Ceuta seit 2011.

Bischöfe: Recht auf Unschuldsvermutung

Montag vergangener Woche war das Leitungsgremium der spanischen Bischöfe zu einem Besuch bei Leo XIV. Dabei ging es laut Pressemitteilung der Bischofskonferenz auch um Zornoza. Der Vorsitzende der Bischöfe, Valladolids Erzbischof Luis Argüello, betonte, der Fall sei in der Untersuchungsphase. Währenddessen gelte neben dem Recht jedes Opfers, seine Sache vorzubringen, auch das Recht auf Unschuldsvermutung.

Die für den Kinderschutz zuständige Kommission des Heiligen Stuhls habe erst im Oktober die Arbeit der spanischen Bischöfe auf diesem Gebiet als vorbildhaft gelobt, erklärte Argüello. (KNA)