Papst Leo XIV. hofft auf Straferlass für viele Häftlinge weltweit
Papst Leo XIV. hofft auf eine Amnestie für Häftlinge in vielen Ländern der Welt. Anlässlich des Heiligen Jahres 2025 hatte bereits Vorgänger Franziskus zu einem Straferlass für Gefangene weltweit aufgerufen. "Ich vertraue darauf, dass seinem Wunsch in vielen Ländern entsprochen wird", sagte Leo XIV. am Sonntag bei einer Messe für Betroffene. An dem Gottesdienst im Petersdom nahmen Insassen italienischer Gefängnisse, Angehörige von Häftlingen und Mitarbeiter des Strafvollzugs teil.
In seiner Predigt prangerte der Papst problematische Haftbedingungen in vielen Anstalten an: "Denken wir nur an die Überbelegung, an die noch unzureichenden Bemühungen, solide Bildungsprogramme zur Resozialisierung ebenso wie Beschäftigungsmöglichkeiten zu gewährleisten." Die Aufgaben sowohl für Beschäftigte des Strafvollzugs als auch für die Gefangenen seien nicht einfach. Es gebe noch viel zu tun.
"Möge niemand verloren gehen! Mögen alle gerettet werden!"
Auf persönlicher Ebene gelte es, die Last der Vergangenheit, die Wunden des Körpers und des Herzens, zu heilen, so Leo XIV. Zudem müsse Geduld aufgebracht werden, wenn man den Weg der Umkehr einschlage. Das Kirchenoberhaupt rief zu Mitgefühl, Aufmerksamkeit, Weisheit und Verantwortung auf: "Möge niemand verloren gehen! Mögen alle gerettet werden!"
Die Heilig-Jahr-Veranstaltung für Häftlinge war mit rund 6.000 Teilnehmern aus mehr als 90 Ländern die letzte große Einzelveranstaltung des katholischen Jubeljahres 2025 in Rom. Offiziell endet es am 6. Januar 2026 mit der Schließung der Heiligen Pforte des Petersdoms durch Leo XIV.
Prekäre Zustände in italienischen Haftanstalten
Anlässlich dieses "Jubiläums der Hoffnung" hatte Papst Franziskus (2013-2025) neben den regulären Heiligen Pforten der vier römischen Papstbasiliken auch eine in der Haftanstalt Rebibbia in Rom geöffnet. Die symbolische Geste in einem der größten Gefängnisse Italiens sollte ein Zeichen der Hoffnung für alle Gefangenen weltweit sein.
Leos Vorgänger Franziskus waren bessere Bedingungen im Strafvollzug ein besonderes Anliegen. Mit Gefängnisbesuchen im In- und Ausland lenkte der an Ostermontag gestorbene Papst regelmäßig die mediale Aufmerksamkeit auf die Zustände in Haftanstalten. In Italien sind diese wegen Überbelegung und Personalmangel oft prekär – regelmäßig kommt es zu Suiziden und Aufständen. Der aktuelle Papst Leo XIV. empfing im August drei Häftlinge aus Venedig im Vatikan. (KNA)
