Bischof untersagt Priestern, Gebetsteppiche auszulegen

Bischof: Kein muslimisches Gebet in Kirchen

Veröffentlicht am 21.03.2016 um 16:36 Uhr – Lesedauer: 
Ein Muslim betet in einer Moschee
Bild: © KNA
Italien

Rom ‐ Zwei Priester im italienischen Pistoia wollten in ihren Kirchen Gebetsteppiche für muslimische Flüchtlinge auslegen - doch der zuständige Bischof hat das nun untersagt. Ein ähnlicher Fall hatte bereits vor 50 Jahren in Deutschland für Aufsehen gesorgt.

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Für das Gebet von Muslimen müsse ein geeigneterer Platz gefunden werden. Die Geistlichen Massimo Biancalani und Alessandro Carmignani hatten dem Bericht zufolge vor, in einem Teil ihrer Kirchen Gebetsteppiche Richtung Mekka auszulegen. Beide engagieren sich auch bei der Flüchtlingshilfe in ihrer Region.

Gebet zum Ende des Ramadam im Kölner Dom

Ein ähnlicher Fall hatte bereits vor über 50 Jahren in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Im Februar 1965 hatten hunderte Muslime zum Ende des Ramadan im Kölner Dom gebetet. Im nördlichen Seitenschiff entrollten sie ihre Gebetsteppiche und wandten sich Richtung Mekka. Die türkischen Gastarbeiter hatten keine eigenen Gebetsräume.

Doch auch damals war das Ereignis hoch umstritten. Nach Angaben des früheren Dompropst Norbert Feldhoff hatten im Nachhinein sowohl der damalige Kölner Erzbischof, Kardinal Josef Frings als auch der Vatikan Bedenken angemeldet. (gho/KNA)

Linktipp: Auf der Flucht

Die Flüchtlingskrise fordert Staat, Gesellschaft und Kirchen mit ganzer Kraft heraus. Auch die katholische Kirche in Deutschland engagiert sich umfangreich in der Flüchtlingsarbeit. Weitere Informationen dazu auf der Themenseite "Auf der Flucht".