Orient - Faszination und Schrecken

"Mit unserer Auswahl an Themen wollen wir möglichst alle Seiten des Orients beleuchten, die positiven sowie die verstörenden", erklärte Phoenix-Redakteurin Anna Sigrist gegenüber katholisch.de. Die Themenwoche beginnt an diesem Sonntag und endet am kommenden Samstag. Mehr als 40 Dokumentationen und Diskussionsrunden um die Themenfelder Land und Leute, Religion, Flüchtlinge und Terror liefern ein breites Spektrum an Informationen. Zwar führt die Dokumentation "Die Marco-Polo-Fährte" bis nach China, doch der Fokus der Themenwoche liegt auf der arabisch-islamischen Welt.
Geschichte und Gegenwart
Gezeigt wird unter anderem in deutscher Erstausstrahlung der Doku-Dreiteiler "Der Erste Weltkrieg im Orient" (24./25. August, jeweils ab 20:15 Uhr), der die Einflüsse der Kolonialmächte auf das Morgenland und die heute noch spürbaren Auswirkungen widerspiegelt. Die damalige Spaltung des Landes aufgrund von Ignoranz und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderer Ethnien und Religionen ist nach Aussage von Sigrist ein entscheidender Faktor für heutige Konflikte. Deshalb sei es wichtig, diese Zeitspanne wieder aufzuarbeiten.
Phoenix wolle versuchen, seine Zuschauer hinsichtlich der Islamisierung und der orientalischen Kultur aufzuklären und mögliche Vorurteile aus dem Weg zu räumen, beschreibt Sigrist das Ziel der Themenwoche. Es gehe um die paradoxe Situation der ständigen Präsenz des Terrors in dieser vielfältigen und schönen Gegend.
Auch der Erste Weltkrieg und die Einflüsse der Kolonialmächte auf das Morgenland werden in der Themenwoche aufgegriffen.
Das Doku-Drama "Das Weiße Haus - Top Secret" (21. August, 21 Uhr) handelt von Barack Obamas Jagd auf Osama Bin Laden und gewährt Einblicke in die amerikanische Weltpolitik. In der fünfteiligen Reportage "Iran im Herzen" (24. August, 12 Uhr) begeben sich zwei junge Exil-Iranerinnen im Jahr 2015 auf eine Reise durch ihre Heimat. Elnaz Sadooghi war 2012 aus Teheran nach Berlin gezogen und Sarah Doraghi lebt seit Anfang der 1980er Jahre in Paris. Die Suche nach ihren Wurzeln führt die zwei Frauen kreuz und quer durch die Islamische Republik.
Im Repertoire enthalten ist auch die Talkshow "Mohammed - Der Prophet und seine Zeit", die am 21. August um 13 Uhr ausgestrahlt wird. Moderator Guido Knopp empfängt die Islamwissenschaftler Gudrun Krämer von der Freien Universität Berlin, Mouhanad Khorchide von der Universität Münster und Abdel-Hakim Ourghi von der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Mit ihnen versucht er dem Leben und Sterben des "Gesandten" auf den Grund zu gehen. Wird Mohammed heute zu Recht von radikalen Fundamentalisten als Vorbild gesehen? Und muss man nach jüngster Quellenlage einen neuen Blick auf das Wirken des Propheten werfen?
Orientalische Kultur im Abendland - geht das?
Der Vierteiler "Gesichter des Islam" zeigt das orientalische Leben mit Bezug auf die Religion. Die Dokumentation liefert Aufklärung über die Grundsätze der Religion sowie muslimische Bräuche und Sitten. Sie gliedert sich in die Folgen "Glaube und Kultur", "Männer und Frauen", "Frieden und Gewalt", "Wissen und Fortschritt". Sie wird am 24. August ab 14:45 Uhr zu sehen sein.
Der Islam ist jedoch längst nicht mehr nur im Orient vorzufinden. Die Religion und Kultur der Muslime, die sich immer mehr in Europa etabliert, steht seit Jahren im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses. Ein entscheidender Faktor hierbei ist die Flüchtlingsfrage. Im Mittelpunkt der Reportage "Die Flüchtlingskrise - Wie schaffen wir das?" (22. August, 13 Uhr) stehen Lösungsvorschläge zur Reduktion der Fluchtursachen und ihre Machbarkeit sowie Fragen der Inneren Sicherheit.
Weitere Informationen
Die Phoenix-Themenwoche beginnt am Sonntag, 21. August um 13 Uhr mit der Talkshow History Live zum Thema "Mohammed - Der Prophet und seine Zeit". Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie auf der Übersichtseite des Senders.Dazu zählt auch die Polizei. Die Reportage "Schutzmann im Türkenviertel - Die Mannheimer Polizeiwache H4" (25. August, 14:30 Uhr) zeigt Joachim Scholl, Leiter eines Polizeireviers in Mannheim, in seinem alltäglichen Beruf. Herausforderungen wie Pöbeleien und Beleidigungen gegenüber den Polizisten stehen auf der Tagesordnung. Doch da, wo andere nur Probleme sehen, schlägt Scholl Lösungen vor und lässt auf seine Worte auch Taten folgen.
Ein Beispiel für gelungene Integration zeigt der Beitrag "Klein-Istanbul in Stuttgart". Die Reportage wird am 25. August um 14 Uhr ausgestrahlt. Das türkische Zentrum im Stuttgarter Norden ist ein Treffpunkt zum Beten, Einkaufen und Essen. Muslime im Stadtteil Feuerbach verkörpern durch ihr Aufwachsen in zwei Kulturen stellvertretend Respekt und Toleranz.
Um eine besondere Lebensgemeinschaft geht es auch bei "Alles koscher in Düsseldorf". Die Dokumentation gewährt tiefe Einblicke in das Leben in der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands. Es gibt eine eigene Kita und Grundschule. Von Kindesbeinen an stärkt die Gemeinde das Zusammengehörigkeitsgefühl durch religiöse Feste und säkulare Feiern. Über allem wacht als religiöse Autorität Rabbi Aharon Ran Vernikovsky. Die Doku wird am 25. August um 16 Uhr auf Phoenix gezeigt.