Auslandsseelsorger verraten Geheimtipps für beliebte Urlaubsziele der Deutschen

Diese Orte sollten Sie als Katholik gesehen haben!

Veröffentlicht am 10.08.2018 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Urlaub

Bonn ‐ Was muss man gesehen haben und wo kann man gut essen gehen? Hinweise von Einheimischen retten bei diesen Fragen so manchen Urlaubstag. Deshalb hat katholisch.de nach Geheimtipps für beliebte Urlaubsziele gefragt – bei Menschen, die es wissen müssen.

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Das katholische Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz hat eine klare Aufgabe: Seelsorge für Deutsche, die im Ausland leben. An dutzenden Orten weltweit sind dafür hauptamtliche Seelsorger stationiert. Viele dieser Orte sind zugleich beliebte Urlaubsziele der Deutschen. Wir haben in fünf dieser Gemeinden nachgefragt, was man in ihrer Stadt unbedingt sehen sollte, wo es sich gut genießen lässt und wie man den Weg zum deutschsprachigen Gottesdienst findet.

Blick auf die Akropolis über der Altstadt von Athen im Sonnenaufgang.
Bild: ©Fotolia.com/rabbit75_fot

Blick auf die Akropolis über der Altstadt von Athen im Sonnenaufgang.

Athen

Athen ist eine Stadt, in der man nicht viel falsch machen kann. "In der Altstadt, genannt Plaka, gibt es viele Cafés und diverse Eisdielen", erklärt Monsignore Hans Brabeck. Einen echten Geheimtipp nennt der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde daher auch nicht. Dafür zählt der Seelsorger gleich eine ganze Reihe bedeutender Kirchen auf, die einen Besuch lohnen: die byzantinische Kapnikarea-Kirche etwa, eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt, wurde auf den Grundmauern eines antiken Tempels erbaut. Die Kathedrale Mariä Verkündigung wurde zwar erst Mitte des 19. Jahrhunderts geweiht, ist aber als Bischofskirche des Oberhaupts der griechisch-orthodoxen Kirche dennoch bedeutend und sehenswert.

Für den christlichen Athenbesucher ist besonders "die Paulusstelle" ein lohnenswertes Ziel: Auf dem Areopag, einem Fels hoch über der Altstadt, ist der Apostel Paulus laut der Apostelgeschichte aufgetreten, um seine sogenannte Areopagrede zu halten (Apg 17). Und nicht verpassen sollte man laut Brabeck natürlich auch die Athener Akropolis samt Museum.

Deutschsprachige Gottesdienste finden in der Pfarrei St. Michael in Athen jeden Sonntag um 10 Uhr statt. Die Kirche befindet sich im Vorort Kifissia, der mit der Metro zu erreichen ist.

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Blick über die Altstadt von Antalya.
Bild: ©Fotolia.com/Boris Stroujko

Blick über die Altstadt von Antalya.

Antalya

"Antalya ist eine Stadt mit übergroßem Angebot an Cafés und Restaurants", sagt Pfarrer Ludger Paskert. Er rät dazu, sich für Kaffee oder Eisbecher ein Plätzchen mit Blick aufs Meer zu suchen. Alternativ lohne aber auch ein Gang über die Einkaufsstraße Isiklar Caddesi – "dort bietet ein Café sogar Nussecken an!"

Neben dem kulinarischen Genuss kommen Besucher an der "Türkischen Riviera" vor allem kulturell auf ihre Kosten, erklärte Paskert. In der antiken Region Pamphylien gibt es etwa zahlreiche Ausgrabungsstätten, die heute besichtigt werden können. Dazu zählen die untergegangenen Städte Side und Perge, die von Antalya aus erreicht werden können. Antikenfreunden rät Paskert außerdem zu Besuchen am römischen Hadrianstor und im Archäologischen Museum in Antalya.

Mit einem Augenzwinkern ergänzt der deutsche Pfarrer schließlich noch einen Geheimtipp für katholische Besucher: "Die schönste Kirche ist selbstverständlich St. Nikolaus, ein ehemaliges Internetcafé." Nach der Gründung der Gemeinde im Jahr 2004 hatte sie die Räumlichkeiten in der Altstadt nahe dem Hadrianstor angemietet und zu einem Gottesdienstraum umgebaut. Jeden Sonntag um 11 Uhr wird dort die heilige Messe in deutscher Sprache gefeiert.

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Linktipp: "Trink nicht nur Wasser"

Der Apostel Paulus reiste lange durch den Mittelmeerraum. Die Briefe, die er den Christen von unterwegs schrieb, enthalten auch viele Ratschläge zum Reisen selbst. Katholisch.de gibt einen Überblick.
Bild: ©AG photographe/Fotolia.com

Blick über das nächtliche Paris.

Paris

Ganz Paris träumt von der Liebe – aber nicht so sehr vom Eisessen. Das ist "in Frankreich weitaus weniger verbreitet als in Deutschland", erklärt Ulrike de Véricourt von der Pfarrei St. Albertus Magnus. Dennoch gebe es gute, wenn auch teure Adressen. "Sicherlich kein Geheimtipp" sei Berthillon Glacier auf der Ile Saint-Louis, der Nachbarinsel der Ile de la Cité mit der berühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris. Gut Kaffee trinken und die Schönheit der Stadt genießen lasse sich außerdem rund um den Place des Vosges im Viertel Marais.

Neben Notre Dame, der Bischofskirche des Erzbistums Paris, haben Kirchenbesucher in Paris eine reiche Auswahl weiterer Sakralbauten, der Besichtigung lohnt. Ulrike de Véricourt empfiehlt etwa einen Aufstieg zur Basilika Sacre Coeur, auch um den Ausblick vom Hügel Montmartre zu genießen. Auch ein Ausflug zur etwas außerhalb gelegenen Kathedrale von Saint Denis, der Grablege der französischen Könige, kann für Interessierte lohnenswert sein. De Véricourt warnt jedoch: "Grundsätzlich muss man aber aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen eine gewisse Zeit des Schlangestehens mit einrechnen."

Die Vertreterin der Pariser Gemeinde empfiehlt außerdem, auf den Arc de Triomphe zu steigen um sich von dort einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Das bietet sich zum Beispiel im Anschluss an den Gottesdienst an: Jeden Sonntag feiert die Pfarrei Albertus Magnus um 11 Uhr die heilige Messe in deutscher Sprache. Der Gottesdienstort in der Rue Spontini liegt nur etwa 20 Minuten zu Fuß vom Triumphbogen entfernt.

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Der Blick über die Weichsel auf den Wawelsberg in Krakau.
Bild: ©kilhan/Fotolia.com

Der Blick über die Weichsel auf den Wawelsberg in Krakau.

Krakau

Gute Nachricht für Touristen: Krakau ist eine Stadt der kurzen Wege. Cafés, Kirchen und sonstige Sehenswürdigkeiten, die Pater Marcin Baran empfiehlt, liegen in bequem fußläufiger Empfehlung. Unbedingt auf die Besuchstour gehört laut dem Leiter der deutschsprachigen Gemeinde der Wawel. Die Burganlage auf einem Hügel über der Weichsel gehört zum Welterbe der Unesco und ist "das historische Herz Polens", erklärt Baran. Zu dem Ensemble gehört nicht zuletzt die Wawel-Kathedrale, die Bischofskirche des Erzbistums Krakau.

Im südlich der Altstadt gelegenen Stadtteil Kazimierz mit seinem jüdischen Viertel empfiehlt der Jesuit einen Besuch in der gotischen Corpus-Christi-Kirche. Dort lauere jedoch auch ein Angebot, das Touristen eher meiden sollten: "Bitte, nehmen Sie nicht eins von den Elektroautos, die um die Altstadt und das Jüdische Viertel kreisen", mahnt Baran.

Ebenfalls nur ein paar Meter weiter ist dafür ein lohnenswertes Ziel zu finden: Bei "Lody" in der Straße Starowiślna gibt es hausgemachte Eisspezialitäten. Der Jesuit ermutigt, sich dabei auch nicht von der mitunter längeren Schlange vor der Tür abschrecken zu lassen. Diese zeige schließlich nur, "dass man es mit etwas Besonderem zu tun hat".

Besonders ist schließlich auch der Gottesdienstort der deutschen Gemeinde: Jeden Sonntag um 14:30 Uhr wird in der Barbara-Kirche die heilige Messe in deutscher Sprache gefeiert. Das Gotteshaus findet sich gleich hinter der weltberühmten Marienbasilika mit dem Hochaltar von Veit Stoß am Hauptmarkt.

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Blick über den Yachthafen auf die Kathedrale von Palma.
Bild: ©Fotolia.com/vulcanus

Blick über den Yachthafen auf die Kathedrale von Palma.

Palma

Mallorca bietet nicht nur malerische Buchten und kilometerlange Strände, sondern vor allem viel Kultur. Pfarrer Andreas Falow von der deutschsprachigen Gemeinde in Palma empfiehlt etwa, den Almudaina-Palast, die Sommerresidenz des spanischen Königs, zu besichtigen. Natürlich gehört auch die berühmte Kathedrale von Palma zum Besuchsprogramm. Sie ist die Bischofskirche des Bistums Palma und für Falow zweifelsohne die schönste der Stadt. Allerdings sollte man neben aller Kultur auch "den Flair der Stadt auf sich wirken lassen", so der Geistliche.

Gleich zwei Adressen nennt der Pfarrer, an denen sich besonders gut genießen lassen soll: Das Café Cappuccino San Miguel nahe der Placa Major besteche vor allem durch seinen schönen Innenhof. Alternativ empfiehlt Falow das Eiscafé Boutique de Gelato Maritima, direkt am Yachthafen von Palma. Auf alle Fälle sollte man in der Stadt jedoch Restaurantbesuche ohne Anmeldung vermeiden, erklärt der Pfarrer.

Auch völlig spontan willkommen sind hingegen Teilnehmer an den deutschsprachigen Gottesdiensten auf der Insel. Katholiken haben dazu jeden Sonntag gleich zweimal die Gelegenheit: Um 9:30 Uhr wird die heilige Messe im Vorort Paguera, gut 25 Kilometer außerhalb von Palma, gefeiert. Um 12 Uhr beginnt der deutsche Gottesdienst in der Krypta der Pfarrkirche Santa Cruz im Herzen Palmas.

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Von Kilian Martin