"Aufgekreuzt" – Der Podcast von katholisch.de

Nackte Knochen und die Vorhaut Jesu: Über die Bedeutung von Reliquien

Veröffentlicht am 12.04.2021 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Seien es auf Samt gebettete Schädel oder Blut in einem kunstvoll verzierten Gefäß: Die Überreste von Heiligen als Reliquien zu verehren, gehört zum Christentum. Der religiöse Brauch hat in seiner Geschichte einige Skurrilitäten hervorgebracht.

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Martin Luther kritisierte Reliquien als "tot Ding". Und sein Unbehagen ist gut nachvollziehbar. Denn zu seinen Lebzeiten trieb der Reliquienhandel unschöne Blüten: Fälschungen waren im Umlauf, der Handel mit Reliquien war eine reine Geschäftemacherei. Beispiele für überaus kuriose Reliquien gibt es viele: Die ägyptische Finsternis wurde einst in Säcken aufgefangen und vermarktet, im italienischen Calcata verehrten Gläubige über Jahrhunderte die heilige Vorhaut von der Beschneidung Jesu, bis sie 1983 unter ungeklärten Umständen verschwand. Doch Reliquienverehrung einfach nur als absonderliche religiöse Gewohnheit abzutun, greift zu kurz. Ein Blick in Geschichte und Theologie zeigt ihre wichtige Funktion innerhalb von Religionen – und nicht nur dem Christentum.

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Seien es auf Samt gebettete Knochen oder Blut in einem kunstvoll verzierten Gefäß: Die Überreste von Heiligen als Reliquien zu verehren, gehört zum Christentum dazu. Doch der religiöse Brauch hat in seiner Geschichte auch einige Skurrilitäten hervorgebracht.

Audio: © Gabriele Höfling

Katholisch.de erklärt in "Aufgekreuzt" Bräuche, Lehren und Begriffe, ordnet sie ein und beleuchtet sie kritisch. Seien es Dogmen, die Eucharistische Anbetung als Gebetsform oder die Rolle von Singles in der Kirche: Wir fragen Experten nach Hintergründen zu einem Thema, erklären die Entstehungsgeschichte und analysieren aktuelle Debatten und umstrittene Persönlichkeiten – das alles offen, kritisch und mit Kontext. (gho)