Bewegende Szene am Rand der Generalaudienz

Papst Franziskus küsst KZ-Tätowierung von Auschwitz-Überlebender

Veröffentlicht am 27.05.2021 um 11:19 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Am Rande der Generalaudienz kam es zu einer bewegenden Begegnung zwischen dem Papst und einer Holocaust-Überlebenden – als die Frau Franziskus ihren entblößten linken Unterarm mit der eintätowierten Gefangenennummer zeigte.

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Papst Franziskus ist am Rande seiner wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch einer Holocaust-Überlebenden begegnet. Bilder des vatikanischen Fernsehens zeigten das Kirchenoberhaupt im Gespräch mit der Frau, die ihm ihren entblößten linken Unterarm mit der eintätowierten Gefangenennummer zeigt. Anschließend küsste Franziskus die Stelle, woraufhin die Frau ihn umarmte.

Außer einem gemalten Bild gab die Frau dem Papst auch ein blau-weiß gestreiftes Halstuch mit dem KZ-Häftlingskennzeichen eines roten Dreiecks und einem "P", das für polnische KZ-Gefangene stand. Nach Auskunft des vatikanischen Pressesprechers Matteo Bruni handelte es sich um Lidia Maksymowicz, die im Dezember 1943, kurz vor ihrem dritten Geburtstag in den Kinderblock des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau verschleppt wurde. Dort wurde sie unter anderem Opfer von Versuchen des SS-Arztes Josef Mengele.

Papst Franziskus hatte im Jahr 2016 das Stammlager Auschwitz und die drei Kilometer entfernte Außenstelle Auschwitz-Birkenau besucht. Anlass war der 31. Weltjugendtag, der in Krakau stattfand. Im größten nationalsozialistischen Vernichtungslager wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen getötet, davon eine Million Juden. (tmg/KNA)