Papst und Minis unterwegs

Juli: Solidarität mit verfolgten Christen
Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" nutzt das Zeichen, um die Häuser von verfolgten Christen zu markieren. In den sozialen Netzwerken wird "nun", der 14. Buchstabe des arabischen Alphabets und das Symbol für die "Nazarener" genannten Christen, stattdessen zum Zeichen der Solidarität. Weltweit solidarisieren sich Menschen mit den Christen im Irak und Syrien, in dem sie "nun" als Zeichen in ihr Profilbild einbinden und unter dem Schlagwort #WeAreN , "Wir sind Christen", ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen.
1. Juli: Neue Botschafterin beim Vatikan
Einen Doktortitel hat sie nicht mehr, dafür wird Annette Schavan am 1. Juli deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl. Damit vertritt die ehemalige Bundesbildungsministerin und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) als erste Frau die Belange der Bundesrepublik beim Vatikan.
11. Juli: Kardinal Woelki wird Erzbischof von Köln
Paukenschlag an Spree und Rhein: Nach nur drei Jahren kehrt Kardinal Rainer Maria Woelki als Erzbischof von Berlin nach Köln zurück. Der 57-Jährige hat in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Werdegang hingelegt: Erst wurde der gebürtige Kölner zum Erzbischof der Hauptstadt-Diözese berufen, kurz danach ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Kardinal. Jetzt kehrt Woelki in seine rheinische Heimat zurück und rückt an die Spitze von Deutschlands größtem Bistum mit mehr als zwei Millionen Katholiken.
18. Juli: Kirchenstatistik 2013 veröffentlicht
Es ist vor allem eine Zahl, die aus der Kirchenstatistik für das Jahr 2013 hervorsticht: 178.805 Menschen in Deutschland sind aus der katholischen Kirche ausgetreten - im Vergleich zu 2012 bedeutet dies einen Anstieg von mehr als 50 Prozent. Kardinal Reinhard Marx, seit März Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, nennt diese Zahl "schmerzlich". Als Erklärung führt er den Skandal um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie einen "kontinuierlichen gesellschaftlichen Umbruch" an. Sein Wunsch für die Zukunft: "Der hohen Austrittszahl müssen wir begegnen, indem wir immer wieder versuchen, auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit".
26. Juli bis 3. August: Libori-Fest in Paderborn
Libori - das ist eine Mischung aus Kirche, Kirmes und Kultur. Jedes Jahr lockt das Kirchen- und Volksfest mehr als eine Million Menschen nach Paderborn. Höhepunkte der kirchlichen Feierlichkeiten sind unter anderem die Erhebung und Aussetzung des Schreins mit den Reliquien des heiligen Liborius und eine Prozession mit dem Schrein durch die Stadt.
3. bis 9. August: Ministrantenwallfahrt nach Rom
50.000 Ministranten aus 26 deutschen Diözesen pilgern Anfang August nach Rom. Anlass ist die Ministrantenwallfahrt unter dem Motto "Frei! Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun". Höhepunkt der Wallfahrt ist eine Begegnung mit Papst Franziskus, der bei diesem Anlass erstmals eine Ansprache auf Deutsch hält. Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann zieht zum Abschluss eine positive Bilanz: "Es waren bewegende Tage in Rom, erfüllt mit vielen Erlebnissen, die nachhaltig wirken werden."
Papst Franziskus posiert mit jungen Menschen für ein "Selfie" bei einem Jugendtreffen in Südkorea.
14. bis 18. August: Südkorea-Reise von Papst Franziskus
Früh in seinem Pontifikat hatte Papst Franziskus von der "Priorität Asien" gesprochen. Deshalb verwundert es nicht, dass ihn bereits seine dritte Auslandsreise in den fernen Osten führt. Mitte August besucht er Südkorea, ein hoch technisiertes Land mit einer boomenden Kirche, das gleichwohl auch durch den Konflikt mit seinem nördlichen Nachbarn geprägt wird. Während seines Besuchs hält der Papst zehn Ansprachen und feiert vier große Gottesdienste, bei denen er immer wieder zu Frieden und Versöhnung aufruft.
September: Debatte über Kirchenfinanzen
Wie viel Geld hat die Kirche? Und was macht sie damit? Die Debatte über die Finanzen der katholischen Kirche nimmt nach dem Skandal um den Limburger Bischofssitz an Intensität zu. So sehen sich die Diözesen wachsenden Forderungen nach mehr Transparenz gegenüber, viele versprechen deshalb nachvollziehbarere Buchführungen. Doch was in der öffentlichen Diskussion immer wieder übersehen wird: Die Kirche ist kein Konzern, stattdessen existieren zahlreiche eigenständige Rechtsträger mit jeweils eigenen Haushalten - eine Tatsache, die auch die ARD-Dokumentation "Vergelt's Gott" übersieht, die am 8. September ausgestrahlt wird und die Debatte weiter befeuert.
12./13. September: Jahrestreffen des Gesprächsprozesses
"Ich bin eine Mission" - unter diesem Leitwort treffen sich Bischöfe und Laien Mitte September in Magdeburg zum vierten Jahrestreffen des 2010 initiierten Gesprächsprozesses. Im Zentrum der zweitägigen Veranstaltung steht die Frage, welche Haltungen, Sprache und welches Handeln für die Glaubensweitergabe in Kirche und Gesellschaft notwendig sind. Kardinal Reinhard Marx ruft zum Abschluss des Treffens dazu auf, mutig und ermutigt den Weg der Kirche voranzugehen.
19. September: Ulrich Neymeyr wird Bischof von Erfurt
Zwei lange Jahre musste das Bistum Erfurt auf einen neuen Bischof warten. Doch am 19. September ist es endlich soweit: Papst Franziskus ernennt Ulrich Neymeyr zum neuen Oberhirten der thüringischen Diözese. Der 57-jährige bisherige Weihbischof von Mainz wird nach seiner Amtseinführung am 22. November Nachfolger von Joachim Wanke.
21. September: Albanien-Reise von Papst Franziskus
Es ist ein kurzer Ausflug über die Adria: Am 21. September besucht Papst Franziskus für einen Tag Albanien. Das Kirchenoberhaupt reist damit in ein Land, in dem - nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit - das Alltag ist, was angesichts wachsender religiöser Spannungen vielerorts unmöglich ist: das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Christen. In diesem Sinn nutzt Franziskus seinen Besuch für ein flammendes Plädoyer gegen religiös motivierte Gewalt.
22. bis 26. September: Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz
Es ist die erste Vollversammlung unter der Leitung von Kardinal Reinhard Marx und sie ist vollgepackt mit spannenden Themen. Während der Tage in Fulda sprechen die Bischöfe und Weihbischöfe unter anderem über das Verhältnis von Priestern und Laien, Sterbehilfe, Kirchenfinanzen, Flüchtlinge und die Ökumene. Auch die bevorstehende Bischofssynode im Vatikan steht auf der Tagesordnung. Mit Blick auf die Problematik der wiederverheirateten Geschiedenen lässt die Bischofskonferenz Sympathie für die Position von Kardinal Walter Kasper erkennen. Dieser hatte dafür plädiert, die Betroffenen künftig unter bestimmten Voraussetzungen zum Empfang der Kommunion zuzulassen.