Kürzlich sah es nach Fortschritten bei der Behandlung aus

Akute Knieschmerzen: Papst Franziskus sagt Treffen mit Delegation ab

Veröffentlicht am 30.06.2022 um 15:29 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Erst Anfang der Woche sah es danach aus, als machte Papst Franziskus Fortschritte bei der Behandlung seiner anhaltenden Knieprobleme. Nun musste er jedoch ein geplantes Treffen wegen akuter Schmerzen absagen.

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Wegen akuter Knieschmerzen hat Papst Franziskus ein Treffen mit Mitgliedern des International Jewish Committee for Interreligious Consultations abgesagt. In den vergangenen Tagen hatte der Papst nach längerer Schonzeit im Rollstuhl erstmals wieder einige Strecken zu Fuß zurückgelegt. "Ich kann seit drei Tagen wieder laufen", sagte er am Montag bei einer Begegnung mit brasilianischen Bischöfen. Wegen der monatelangen Kniebeschwerden von Franziskus hatten mehrere Journalisten und Vatikan-Kenner zuvor spekuliert, der 85-Jährige könnte seinen baldigen Amtsverzicht vorbereiten. Der Papst dementierte das.

Seine Grüße an die jüdische Delegation übermittelte der 85-Jährige am Donnerstag schriftlich über Kurienkardinal Kurt Koch. Er dankte den Vertretern aus den USA für ihre jahrelange Dialogarbeit und nutzte den Gruß, um erneut jegliche Form von Antisemitismus zu verurteilen. Die katholische Kirche sehe hier eine große Verpflichtung durch Präventionsarbeit vor allem im Bildungssektor. "Durch die Stärkung des Dialogs können wir dem Extremismus widerstehen, der leider auch in den Religionen auftreten kann", betonte der Papst.

Juden und Christen mit gemeinsamem Erbe

Juden und Christen könnten sich auf das geistige Erbe stützen, das sie teilten und für dessen Bewahrung und Verständnis sie verantwortlich seien. "Unsere religiösen Traditionen fordern uns auf, Meinungsverschiedenheiten, Unterschiede und Konflikte nicht auf Konfrontationskurs zu bringen, sondern vorurteilsfrei und in friedlicher Absicht für alle annehmbare Bereiche der Einigung zu finden", so der Appell des Papstes.

Gerade in turbulenten Zeiten sei es wichtig, dass Juden und Christen sich öfter treffen und stärker zusammenarbeiten würden, um negativen Entwicklungen in westlichen Gesellschaften etwas entgegenzusetzen. Als Negativbeispiele nannte der Papst: "Selbstvergötterung und Geldgötzen, extremer Individualismus und die Kultur der Gleichgültigkeit und Verschwendung." (tmg/KNA)