Eigenes Dokument angekündigt – Missio Aachen unterstützt Projekt

Weltsynode: 2.000 Ordensfrauen aus Afrika für mehr Teilhabe in Kirche

Veröffentlicht am 26.07.2022 um 13:29 Uhr – Lesedauer: 

Aachen ‐ Ihre Stimmen würden oft überhört – deshalb wollen sich rund 2.000 afrikanische Ordensfrauen mit einem eigenen Dokument am weltweiten synodalen Prozess beteiligen. Unterstützung für das Projekt gibt es aus Deutschland.

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Rund 2.000 afrikanische Ordensfrauen aus zehn Ländern wollen sich mit einem eigenen Dokument in den weltweiten synodalen Prozess einbringen. Sie wollen darin ihrer Forderung nach einer gerechten Teilhabe von Ordensfrauen an der Kirche Ausdruck verleihen, teilte das katholische Hilfswerk missio Aachen am Dienstag mit. Missio fördert das Projekt, das von seiner Partnerorganisation "Vereinigung der Ordensfrauen in Ost- und Zentralafrika" (ACWECA) koordiniert wird. Zu der Vereinigung gehören rund 30.000 Ordensfrauen aus über 300 Kongregationen.

ACEWCA organisiert bis Dezember sechs Webinare für Ordensfrauen, produziert Broschüren und sammelt Fragebögen zur Weltsynode. Aus den Rückmeldungen soll bis Ende des Jahres ein Dokument entstehen, das in Rom übereicht werden soll.

Ordensfrauen oft übersehen

"Wir sind besorgt, dass der Aufruf von Papst Franziskus, die gesamte Kirchengemeinschaft in den Synodenprozess einzubeziehen, die Stimmen der Ordensfrauen zu überhören droht", sagte ACWECA-Generalsekretärin Bridgita S. Mwawasi. Obwohl Ordensfrauen meistens dort wirkten, seien sie oft nicht in die lokalen und regionalen Entscheidungsstrukturen eingebunden und würden daher schnell übersehen. "Es ist zu hoffen, dass das Schlussdokument der Synode durch diese Initiative reicher sein wird, da es die Bandbreite der Kirche besser repräsentiert, indem es die Stimmen der Schwestern der Region aufnimmt."

Missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg betonte, dass Ordensfrauen zumeist an vorderster Front kirchlicher Arbeit stünden, ihre Erfahrungen aber kaum gewürdigt würden. "Sie sind mit extremer Armut und politischer Instabilität konfrontiert und helfen den betroffenen Menschen. Gleichzeitig werden aber ihre Leistungen und Erfahrungen kaum wahrgenommen und sie haben zu wenig Mitspracherechte in der Kirche." Das Projekt vertrete vor allem die Interessen der kleinen und jungen Orden, die kaum über internationale Vernetzungen verfügten. "Gemeinsam mit den Schwestern wollen wir ihre Stimme in der lokalen Kirche und in der Weltkirche stärken."

Zur Vorbereitung der Weltbischofssynode 2023 zum Thema Synodalität hat der Papst die gesamte Kirche zu einem weltweiten synodalen Prozess aufgerufen. Im vergangenen Oktober startete Franziskus die erste, diözesane Phase des Prozesses und rief dabei alle Gläubigen dazu auf, sich an den Umfragen und Aktionen zu beteiligen. Auch die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) erstellte eine Eingabe und forderte darin weitreichende Veränderungen in der katholischen Kirche. (mal)