Pfarrer hatte unter anderem Schüler aufgefordert, sich nackt auszuziehen

Bischof Wiesemann bezweifelt Aussage von Kardinal Wetter zu Missbrauch

Veröffentlicht am 27.01.2023 um 13:34 Uhr – Lesedauer: 

Speyer ‐ Laut einem Bericht wurde ein 1978 rechtskräftig verurteilter Geistlicher später weiter in der Seelsorge im Bistum Speyer eingesetzt. Der damalige Bischof Wetter will die Vorgänge nicht gekannt haben. Der amtierende Oberhirte Wiesemann bezweifelt das.

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Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann zweifelt an der Aussage seines Vorgängers, Kardinal Friedrich Wetter, dieser habe nichts von einer strafrechtlichen Verurteilung eines Priesters gewusst. Der SWR hatte berichtet, dass ein 1978 vom Landgericht Frankenthal rechtskräftig verurteilter Geistlicher später weiter in der Seelsorge im Bistum Speyer eingesetzt wurde. Bischof in der Pfalz war damals der spätere Münchner Erzbischof und Kardinal Wetter.

Der Pfarrer hatte unter anderem im Religionsunterricht Schüler aufgefordert, sich nackt auszuziehen und auf einen Tisch zu stellen. Dann hatte er den Grundschülern Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen erläutert. Der SWR zitierte ein Schreiben, nach dem Wetter keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt haben will. Eine Beantwortung von Fragen zu dem Fall sei ihm deshalb nicht möglich. Wiesemann sagte dem SWR dagegen, es sei klar, dass die rechtskräftige Verurteilung "allen Beteiligten, auch dem Bischof, bekannt gewesen sein muss". (KNA)