"Maria 1.0" lobt Personalpolitik von Papst Franziskus

ZdK bedauert Nicht-Berufung von Irme Stetter-Karp zur Weltsynode

Veröffentlicht am 19.07.2023 um 12:33 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Nachdem eine Gruppe die Auswahl der Teilnehmenden bei der Weltsynode kritisiert hat, melden sich nun auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und die Initiative "Maria 1.0" zu Wort – mit unterschiedlichen Einschätzungen der Papstentscheidung.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat bedauert, dass ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp nicht an der Weltbischofssynode in Rom teilnehmen wird. "Das Consiglio Conferenze Episcopali Europee (CCEE) – der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen – hatte die ZdK-Präsidentin, Dr. Irme Stetter-Karp, auf eine Liste jener 20 Personen gesetzt, die für Europa in ein Auswahlverfahren für die Teilnahme an der Weltsynode in Rom kommen sollten. Die Auswahlkriterien sind dem ZdK leider nicht bekannt. Wir bedauern, dass die Präsidentin nicht Teilnehmerin der Synode sein wird", sagte eine Sprecherin auf katholisch.de-Anfrage am Mittwoch. Man begrüße jedoch, dass die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuler die europäische Frauenperspektive in Rom vertreten werde. Jeppsen-Spuler sei mit Stetter-Karp "eng verbunden".

Am Montag hatten zehn Mitglieder des Frauenforums des Synodalen Weges die Auswahl der Teilnehmenden bei der Weltsynode scharf kritisiert. "Obwohl in Deutschland in den vergangenen Jahren ein intensiver synodaler Prozess stattfand, der zu Beschlüssen geführt hat, der dringende Reformanliegen […] anbelangt, wurde es versäumt, eine der Frauen, die diese Anliegen in die Weltsynode hätte einbringen können, als stimmberechtigte Synodalin zu benennen", heißt es in einem offenen Brief an die Organisatoren der Bischofssynode. Die Nicht-Berufung von Stetter-Karp empfinden die Unterzeichnerinnen als Affront.

Im katholisch.de-Interview erklärte die Initiatorin des Briefes und Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Schester Katharina Ganz, was sie an der Personalpolitik der Synode stört: "Die Nichtnominierung von Frau Stetter-Karp ist ein ähnlicher Affront wie die Tatsache, dass man das Präsidium des Synodalen Wegs noch immer nicht in Rom empfangen hat. Stattdessen werden für die Synode noch deutsche Bischöfe nachnominiert, bei denen ich mich schon frage, ob sie die Mehrheit der Katholiken und Katholikinnen in unserer deutschen Kirche vertreten."

"Maria 1.0" begrüßt Personalentscheidung

Im Gegensatz zu Ganz begrüßt die Initiative "Maria 1.0" die Personalentscheidung des Papstes. Stetter-Karp habe "als Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Co-Präsidentin des deutschen Synodalen Weges immer wieder gezeigt hat, dass sie kein ehrliches Interesse an einer wahrhaft synodalen Kirche hat, sondern fertige Problemanalysen mit den passenden Antworten zu präsentieren wusste", schreibt die Laien-Gruppe in einem offenen Brief am Mittwoch. Das ZdK erhebe den Anspruch eine "flächendeckende und milieuübergreifende Laienvertretung" zu sein. Jedoch wüssten "viele Katholiken in Deutschland […] nicht einmal, dass das ZDK überhaupt existiert", so die Gruppe.

Stattdessen begrüßte "Maria 1.0" ausdrücklich "die Benennung von Kardinal Müller und Bischof Oster […], da sie tatsächlich viele Katholiken in Deutschland vertreten." Als "romtreue Initiative" sehe man es als "gutes Zeichen, dass man zwei so namhafte Theologen berufen hat". (ben)