Geistliche arbeiteten zuvor in anderen Berufen

Weihen für Rottenburg – Neupriester setzen auf digitale Zukunft

Veröffentlicht am 02.07.2024 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Rottenburg/Ulm ‐ Priesterweihe im Bistum Rottenburg-Stuttgart: Die neuen Geistlichen haben gleich zwei Gemeinsamkeiten – sie arbeiteten zunächst in anderen Berufen und sie wollen den Glauben auch digital verkünden.

  • Teilen:

Zwei neue Priester gibt es am Samstag im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Weihbischof Thomas Maria Renz will Alexander Kramer (Kirchberg an der Iller) und Andreas Heupel (Siegen) in der Basilika Sankt Martin in Ulm-Wiblingen zu Priestern weihen. Die Priesterweihe beginnt um 9:30 Uhr, wie das Bistum am Montag in Rottenburg mitteilte.

Die künftigen Priester nutzen auch digitale Formen, um den christlichen Glauben erlebbar zu machen. Heupel gehörte in seiner Heimatgemeinde zu den Initiatoren eines YouTube-Kanals und er experimentierte mit einer Online-Diashow, aus der sich ein Podcast entwickelte. "Die Menschen möchten Flexibilität, Bezug zu ihrer Lebenswelt und die Möglichkeit, Inhalte dann abzurufen, wann und wo es für sie in ihr Leben hineinpasst", erklärte er.

Priester-Beruf als persönliche Neuorientierung

Gefragt seien unterschiedliche Wege zur Verbreitung des Evangeliums in der heutigen Zeit, so die beiden Männer. "Es gibt viele Möglichkeiten, um Brücken von der Lebens- in die Glaubenswelt zu bauen, den Blick zu weiten und so auch mit den Menschen, die nicht zum Sonntagsgottesdienst kommen, in Kontakt zu treten", betonte Kramer. So gestaltete er im Studium ein digitales Sonntagswort – geistliche Impulse für Interessierte per E-Mails, Newsletter oder Online-Angebot.

Der Beruf des Priesters ist für beide Diakone eine persönliche Neuorientierung. Heupel lernte zunächst Altenpflege und war Wohnbereichsleiter in einem Altenpflegeheim. Kramer arbeitete mehrere Jahre als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. "Für mich stellte sich dann die Frage, ob ich meinen Techniker und Meister machen oder dem Ruf Gottes folgen sollte", berichtete Kramer in Rottenburg. Der 34-Jährige erhalte für seine Entscheidung zahlreiche positive Rückmeldungen aus seinem Umfeld: "Ich will Zeugnis geben von der Liebe Gottes." (KNA)