"Wenn er noch länger bei uns bleibt, wird das für uns wunderbar sein..."

Vatikan-Prediger: Tod des Papstes wäre keine Tragödie

Veröffentlicht am 11.03.2025 um 12:19 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Christen glauben an das ewige Leben nach dem Tod. Deshalb wäre auch das Ableben eines Papstes in Wahrheit keine Tragödie: Daran hat jetzt der päpstliche Hofprediger die Kurienkardinäle erinnert.

  • Teilen:

Der Tod ist nach christlicher Lehre keine Katastrophe: Daran hat der neue Prediger des Päpstlichen Hauses, Roberto Pasolini, die in Rom versammelte Verwaltungsspitze der katholischen Kirche erinnert. Dies gelte auch für den Tod eines Papstes.

In einer geistlichen Ansprache am Dienstagmorgen sagte Pasolini vor zahlreichen Kurienkardinälen, Prälaten und Angestellten der Römischen Kurie: "Wenn er noch länger bei uns bleibt, wird das für uns wunderbar sein." Sollte er sterben, dürfe man davon nicht sprechen, "als ob es eine Tragödie wäre". Er hoffe, dass das Thema des ewigen Lebens für Papst Franziskus in den Stunden seiner Prüfung durch die Krankheit eine besondere Medizin sei.

Die Römische Kurie befindet sich derzeit in ihren jährlichen Fasten-Exerzitien. Pasolini, der dem Kapuziner-Orden angehört, gibt dazu zweimal am Tag inhaltliche Impulse. Der Papst folgt der Veranstaltung laut Vatikan-Angaben vom Krankenhaus aus via Videoschaltung. Das Thema der geistlichen Reflexionen lautet: "Die Hoffnung des ewigen Lebens".

Erinnerung an das ewige Leben

In einem am Vortag veröffentlichten Interview mit dem Portal "Vatican News" hatte Pasolini gesagt, viele Menschen hätten den Sinn für die Rede vom ewigen Leben verloren und seien äußerst sensibel für alles, was zutiefst menschlich sei. Deshalb seien Christen "aufgefordert, die Qualität des ewigen Lebens aufleuchten zu lassen".

Zu der nur indirekten Anwesenheit des Papstes bei den Exerzitien sagte Pasolini, Franziskus begleite die Einkehrtage im Vatikan mit seinem Leiden hoch oben im zehnten Stock der Gemelli-Klinik; das bedeute eine Art Zeugnis: "Sein Zeugnis wird begleitet von all den Zeugnissen der Menschen, die im Stillen, im Verborgenen, in allen Teilen der Welt das gleiche Geheimnis des Leidens, aber auch des Bösen durch Kriege, Gewalt und Tod erleben." – Der 53-jährige Pasolini ist seit November offizieller Prediger des Päpstlichen Hauses. (KNA)