CDU-Politiker Thomas Rachel soll Religionsfreiheitsbeauftragter werden

Thomas Rachel (CDU) übernimmt das Amt des Religionsfreiheitsbeauftragten. Das erfuhr die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch aus Parteikreisen. Der 63-jährige Politikwissenschaftler stammt aus Düren und ist Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Darüber hinaus wurde er 2021 religionspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfration und engagiert sich im Stephanuskreis der Unionsfraktion. Der nach dem ersten christlichen Märtyrer benannte Stephanuskreis ist ein überkonfessionelles Gesprächsforum der CDU/CSU-Bundestagfraktion, das sich für Religionsfreiheit, religiöse Toleranz und den Schutz von Menschen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden. Rachel ist auch Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie im Entwicklungsausschuss.
Das katholische Hilfswerk Missio Aachen begrüßte die Personalie. Missio werde ihn nach Kräften unterstützen, sagte der Präsident des Hilfswerks Dirk Bingener am Dienstag. Er würdigte den jahrelangen Einsatz Rachels für Religionsfreiheit. Der Politiker kenne die Lage bedrängter Christen und religiöser Minderheiten im Nahen Osten, Afrika und Asien gut. "Die neue Verortung des Beauftragten im Auswärtigen Amt bietet die Chance, Fragen der Religionsfreiheit stärker als bisher in den diplomatischen Austausch zwischen den Regierungen zu integrieren. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie deutlich sich der Beauftragte als Teil des Auswärtigen Amtes zukünftig äußern kann", so Bingener weiter.
Das Amt des Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wurde 2018 zunächst im Entwicklungsministerium eingerichtet und wird nun ins Auswärtige Amt verlagert. Wichtigste Aufgabe ist die Vorlage eines Berichts zur Lage der Religionsfreiheit weltweit. In der vergangenen Legislaturperiode war Frank Schwabe (SPD) Religionsfreiheitsbeauftragter, nachdem während der Koalitionsverhandlungen nicht klar war, ob das Amt fortgeführt wird. Auch bei den jüngsten Koalitionsverhandlungen war der Fortbestand zunächst nicht sicher. (fxn/KNA)
28. Mai 2025, 14 Uhr: Ergänzt um Reaktion Missios.