"Er war anders" – Papst-Bruder erinnert sich an kleinen Leo
Nicht nur das Nesthäkchen der Familie, sondern schon als Kind von besonderer Ausstrahlung: So beschreibt Louis Prevost seinen Bruder, Papst Leo XIV., in einem Interview mit der katholischen Agentur "OSV News" (Donnerstag). "Vielleicht hatte er sogar einen Heiligenschein als Baby – wir waren nur nicht aufmerksam genug", scherzte der älteste der drei Prevost-Brüder. "Von sehr früher Kindheit an, als er zu laufen und zu sprechen begann, war er anders", sagte Louis Prevost. "Da war etwas in seinem Wesen, das herausstrahlte."
Der junge Robert Francis Prevost, aufgewachsen im Vorort Dolton bei Chicago, habe sich früh spielerisch als Priester inszeniert – mit einem Bügelbrett als Altar, einem weißen Tuch der Mutter und Bonbons als Hostien. "Er hat uns die 'Kommunion' austeilen, wenn wir zu seiner kleinen Messe kamen", erinnerte sich der Bruder. "Damals kam mir das albern vor – aber heute denke ich: Klar, er ist jetzt Papst. Er hatte diese Berufung."
Heute zeigten sich auch nicht-katholische Freunde und Nachbarn begeistert, erzählt der Papst-Bruder. Sie fragen, ob Leo für sie beten und sie segnen könne. "Natürlich war er dafür immer offen". Robert Prevost war von 2015 bis 2023 Bischof von Chiclayo in Peru, leitete anschließend das Bischofsdikasterium im Vatikan und wurde am 8. Mai zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. (mtr)
