Papst Leo XIV. fordert Nachsicht bei Ehevorbereitung
Papst Leo XIV. hat eine gewisse Nachsicht bei der Vorbereitung auf eine katholische Ehe gefordert. "Selbst wenn junge Menschen Entscheidungen treffen, die nicht den von der Kirche gemäß der Lehre Jesu vorgeschlagenen Wegen entsprechen, klopft der Herr weiterhin an die Tür ihres Herzens und bereitet sie darauf vor, einen neuen inneren Ruf zu empfangen", so der Papst bei einer Audienz am Freitag im Vatikan. Dort traf er Angehörige eines päpstlichen Instituts für Ehe- und Familienwissenschaften.
Das Kirchenoberhaupt forderte die Akademiker auf, bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema Mut für neue Worte zu finden, die das Gewissen der jungen Menschen berühren könnten. Denn die heutige Zeit sei nicht nur von Spannungen und Ideologien geprägt, sondern auch von einer wachsenden Suche nach Spiritualität, Wahrheit und Gerechtigkeit, vor allem unter jungen Menschen.
Mutterschaft ihre volle Würde zurückgeben
Unterstützung forderte Leo XIV. auch für werdende Mütter, die in ihrer Schwangerschaft Einsamkeit oder Ausgrenzung erlebten. Gesellschaft und kirchliche Gemeinschaft müssten sich dafür einsetzen, der Mutterschaft ihre volle Würde zurückzugeben.
Etwa durch politische Maßnahmen für angemessene Lebens- und Arbeitsbedingungen, Bildungs- und Kulturinitiativen sowie eine Seelsorge, die Frauen und Männer mit Nähe und Zuhören begleite. "Mutterschaft und Vaterschaft, die so geschützt werden, sind keineswegs Belastungen für die Gesellschaft, sondern eine Hoffnung, die sie stärkt und erneuert", so der Papst.
Er sprach sich generell für mehr Familienförderung aus. In Gesellschaften, in denen Produktivität und Geschwindigkeit auf Kosten der Beziehungen überhöht würden, sei es dringend notwendig, der Liebe, die man in der Familie lerne, Zeit und Raum zurückzugeben. "Dort werden die ersten Erfahrungen mit Vertrauen, Hingabe und Vergebung gemacht, die das Gewebe des sozialen Lebens bilden", begründete Leo XIV. seine Forderung. (KNA)
