Böhmermann-Show hatte sich mit Schwangerschaftsabbrüchen beschäftigt

"Pauschale Herabsetzung": Diözesankomitee kritisiert Satire-Sendung

Veröffentlicht am 28.11.2025 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

Regensburg ‐ Viele Gläubige hätten ihren Unmut und ihre Betroffenheit über eine Sendung des "ZDF Magazin Royale" zu Schwangerschaftsabbrüchen mitgeteilt. Das Regensburger Diözesankomitee nimmt daher Stellung – und kritisiert die Darstellung.

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Der Vorstand des Diözesankomitees im Bistum Regensburg hat die jüngste Ausgabe der Satire-Sendung "ZDF Magazin Royale" zu Schwangerschaftsabbrüchen kritisiert. "In der Sendung wurden Menschen, die sich für den Lebensschutz einsetzen, unter anderem als 'Gebärmutterstalker', 'Fötenfanatiker' und 'Schwangerenbelästigungsorganisationen' bezeichnet", heißt es in einer Stellungnahme des Laiengremiums, die am Donnerstag auf der Website des Bistums veröffentlicht wurde. "Besonders verletzend wirkt die Aussage: 'Wahre Lebensschützer rufen den Namen des Kindes schon beim Orgasmus – so laut, dass Gott schon einmal die Kommunion vorbereiten kann.'" Solche Formulierungen überschritten aus Sicht des Diözesankomitees "klar Grenzen der Achtung und des Respekts gegenüber religiösen Überzeugungen und Menschen, die sich aus ethischen Motiven für das ungeborene Leben einsetzen".

In der vom Satiriker Jan Böhmermann (Foto oben) moderierten Sendung "Dein Körper, meine Entscheidung" vom 21. November ging es um die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland und Gruppen, die sich gegen eine mögliche Lockerung der geltenden gesetzlichen Regelungen aussprechen. Auch die Debatte um die gescheiterte Kandidatur der Rechtswissenschaftlerin Frauke Brosius-Gersdorf als Richterin für das Bundesverfassungsgericht wurde thematisiert.

"Satire hat ihren legitimen Platz in einer freien Gesellschaft"

Der Vorstand des Diözesankomitees betonte, dass er die in der Sendung geäußerte Form "pauschaler Herabsetzung" ausdrücklich ablehne. "Satire hat ihren legitimen Platz in einer freien Gesellschaft; sie darf jedoch nicht in Verächtlichmachung und persönliche Diffamierung umschlagen", heißt es in der Mitteilung. Ansonsten trage Satire nicht zu einer verantwortlichen Auseinandersetzung mit Fragen rund um Schwangerschaftskonflikte und den Schutz des ungeborenen Lebens bei.

"Wir bekräftigen unsere klare Haltung für die Würde und den Schutz jedes menschlichen Lebens – vor und nach der Geburt – und setzen uns zugleich für einen verantwortlichen öffentlichen Dialog ein, der die Würde aller Beteiligten achtet: der Frauen in schwierigen Situationen, der ungeborenen Kinder und derjenigen, die sich aus Überzeugung für den Lebensschutz einsetzen", heißt es weiter. Für die Zukunft wünsche man sich einen gesellschaftlichen Diskurs, "der nicht von Polemik, sondern von Respekt, Ernsthaftigkeit und dem gemeinsamen Ringen um humane Lösungen geprägt ist". (cbr)