Papst ruft zu Hilfe für Syrien auf

Die Genfer Friedensgespräche für Syrien waren am Mittwoch vertagt worden. Ein neuer Anlauf soll am 25. Februar versucht werden. Der Papst erinnerte an die "dramatische" Lage der Bevölkerung in dem Bürgerkriegsland, die gezwungen sei, "alles zurückzulassen, um vor dem Grauen des Krieges" zu fliehen. "Ich wünsche mir, dass man mit großzügiger Solidarität die nötige Hilfe liefert, um ihr Überleben und ihre Würde zu sichern", forderte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Tausenden Pilgern in Rom, die er anschließend zum Gebet für den Frieden in Syrien aufrief.
Zugleich prangerte der Papst Menschenhandel als Verbrechen an und rief zu einer Befreiung aller "neuen Sklaven" auf. Man müsse ihnen helfen, "die schweren Ketten der Ausbeutung zu zerbrechen und ihnen eine Rückkehr in Freiheit und Würde ermöglichen", sagte er zum Weltgebetstag gegen Menschenhandel. Er denke vor allem an die vielen Kinder, sagte Franziskus auf dem Petersplatz. Man müsse jede Anstrengung unternehmen, um "diese Kriminalität und unerträgliche Schande zu schwächen".
Papst: Gemeinsam gegen "Attentate auf das Leben"
Der Vatikan hatte 2015 einen internationalen Gebetstag gegen Menschenhandel ausgerufen, der jährlich am 8. Februar in allen Diözesen der Weltkirche stattfinden soll. Damit will die Kirche weltweit gegen die global wachsenden Verbrechen der modernen Sklaverei mobilisierten. Der 8. Februar ist der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (ca. 1869-1947). Die Sudanerin wurde als Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte bis zu ihrem Tod in Italien.
Im Rahmen des Angelus-Gebets rief Papst Franziskus auch zu einem umfassenden Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod auf. Es gelte, sich "von allen Attentaten auf das Leben zu befreien". Die Gesellschaft brauche dazu einen inneren Wandel, der sich in Werken der Barmherzigkeit äußere. Anlass für die Worte des Papstes war der "Tag für das Leben", der am Sonntag in Italien begangen wird. Alle Institutionen, Erziehungs- und Sozialeinrichtungen sollten auf dieses Ziel des Lebensschutzes hinwirken, so der Papst. (stz/dpa/KNA)
07.02.2016, 13:40 Uhr: ergänzt um Aussagen des Papstes zum Lebensschutz