Katholisch.de erklärt das Hochfest am 25. März

Verkündigung des Herrn: "Du wirst ein Kind empfangen!"

Veröffentlicht am 25.03.2020 um 00:01 Uhr – Von Matthias Altmann – Lesedauer: 

Bonn ‐ Ein Engel erscheint Maria und sagt, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen wird. Das Hochfest "Verkündigung des Herrn" wird normalerweise genau neun Monate vor Weihnachten gefeiert. Doch das ist nicht immer möglich – aus liturgischen Gründen.

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Wie muss sich Maria in diesem Moment gefühlt haben? Ein Engel tritt ihr gegenüber, einer jungen Frau aus Nazareth, verlobt mit dem Zimmermann Josef, und verkündet ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben." Maria erfährt, dass sie auserkoren ist, Gottes Sohn zur Welt zu bringen. Dieser Moment, der zu Beginn des Angelus erwähnt wird und die Grundlage für das "Ave Maria" bildet, ist für Christen ein zentrales Ereignis in der Heilsgeschichte. Deshalb ist ihm ein Hochfest gewidmet, das den Namen "Verkündigung des Herrn" trägt. Die Kirche feiert es am 25. März – und damit genau neun Monate vor Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu.

Heute ein Herrenfest

Manchem ist das Fest auch unter anderen Namen geläufig, etwa Verkündigung der Gottesmutter, Fest Mariä Verkündigung oder Annunziata, was sich vom lateinischen Wort für Verkündigung ableitet. Die Bezeichnung "Verkündigung des Herrn" verweist jedoch darauf, dass das Fest heute nicht mehr zu den Marien-, sondern zu den Herrenfesten gezählt wird, da es die Menschwerdung Gottes betrachtet. Im Gottesdienst wird dabei die entsprechende Stelle aus dem Lukasevangelium vorgelesen (Lk 1,26-38), in der Gabriel Maria trifft.

In der Ostkirche wurde die Verkündigung bereits um 550 nach Christus gefeiert, im 7. Jahrhundert wurde das Fest dann auch in Rom eingeführt. Zunächst legte man den Feiertag auf den damaligen Frauentag und feierte somit zugleich den Frühlingsbeginn. Doch erst seit der Kalenderreform von 1969 zählt die Verkündigung des Herrn zu den Hochfesten der katholischen Kirche. In den orthodoxen Kirchen zählt das Fest zu den zwölf Hauptfesten. Bauernregeln besagen, dass zur Verkündigung des Herrn die Schwalben wiederkommen. Auch zur Aussaat soll der Märztag gut geeignet sein.

In den orthodoxen Kirchen zählt er zu den zwölf Hauptfesten.
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Video: © katholisch.de

Ein Engel erscheint Maria und verkündet ihr: "Siehe, du wirst schwanger werden." Wie sie mit dieser Botschaft umgeht, und was es mit dem Fest Mariä Verkündigung auf sich hat, erfahrt ihr hier.

In den allermeisten Jahren liegt der 25. März in der Fastenzeit. Handelt es sich um einen "gewöhnlichen" Wochentag, wird die "Verkündigung des Herrn" ganz normal begangen. Fällt der Festtermin allerdings auf einen Fastensonntag, wird er verschoben. In diesem Fall kommt ein festgelegtes Regelwerk zum Tragen, nach dem manche Tage im Kirchenjahr einen höheren Rang bekleiden und deshalb Feste, die mit ihnen zusammenfallen, "ausstechen" – wie in einem Kartenspiel. Die "Verkündigung des Herrn" rutscht dann automatisch auf den darauffolgenden Montag.

Kein Festtermin In Karwoche und Osteroktav

Eine weitere Ausnahme gibt es, wenn der Termin in der Karwoche oder in der Woche nach Ostern, der sogenannten Osteroktav, liegt. Da in diesen zewei Wochen kein anderes Fest begangen werden darf, wird das Hochfest der Verkündigung des Herrn in diesem Fall am Montag nach dem Weißen Sonntag gefeiert.

Je nach Überlieferung soll Maria das purpurne Garn für den Tempelvorhang oder Wasser aus einem Brunnen geschöpft haben, als der Erzengel ihr die Botschaft überbrachte. Biblisch belegt ist ihre Reaktion: "Mir geschehe, wie du es gesagt hast", soll sie gemäß dem Lukasevangelium gesagt haben. In der Kunst findet sich das Motiv der Begegnung zwischen dem Erzengel Gabriel und Maria bis heute, etwa im berühmten Fresko von Fra Angelico im Konvent von San Marco in Florenz.

Maria spann dabei nach der Legende gerade das purpurne Garn für den Tempelvorhang, nach anderen Überlieferungen schöpfte sie gerade Wasser aus einem BrunnenIn der Kunst findet sich das Motiv der Begegnung zwischen dem Erzengel Gabriel und Maria bis heute, etwa im berühmten Fresko von Fra Angelico im Konvent von San Marco in Florenz.
Von Matthias Altmann

Dieser Text ist eine überarbeitete Version eines älteren Artikels.