Zu Gesprächen über umstrittene Vatikan-Instruktion

Laien sollen mit nach Rom: Sternberg lobt Vorstoß der Bischöfe

Veröffentlicht am 25.08.2020 um 13:06 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Nach scharfer Kritik an der Vatikan-Instruktion zu Pfarreienreformen hat die Kleruskongregation die deutschen Bischöfe zu Gesprächen nach Rom eingeladen. Doch der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing will auch Laien dorthin mitnehmen. ZdK-Präsident Thomas Sternberg sagt nun, warum das der richtige Weg sei.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt den jüngsten Vorstoß der Bischöfe zu Gesprächen über die Vatikan-Instruktion zu Pfarreireformen. Eine Beteiligung von katholischen Laien an Gesprächen im Vatikan könne dazu dienen, deren Position darzulegen, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, hatte am Montag bei der Sitzung des Ständigen Rats der Bischöfe in Würzburg angekündigt, ein Gesprächsangebot aus Rom anzunehmen, das vom Präfekten der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, übermittelt worden war. Bätzing will der Kongregation dabei vorschlagen, an dem Gespräch auch katholische Laien zu beteiligen. Beteiligt werden solle das Präsidium des Reformdialogs Synodaler Weg, da Bischöfe, Priester, Diakone und Laien in dem Vatikan-Papier gleichermaßen angesprochen würden, hieß es weiter. Zum Präsidium gehören neben Bätzing und seinem Stellvertreter, Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode, ZdK-Präsident Sternberg und ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann.

Würdigung der Zusammenarbeit von Bischöfen und Laien

"Wir freuen uns, dass Bischof Bätzing damit einen weiteren Schritt in der Würdigung der Zusammenarbeit von Bischöfen und Laien tut", sagte Sternberg. Die Instruktion aus dem Vatikan war am 20. Juli vorgelegt worden. Darin geht es auch um den Zusammenschluss von Pfarreien und das Verhältnis von Priestern und Laien angesichts eines in vielen Ländern zunehmenden Priestermangels. Laien können demnach zwar mitwirken an der Gemeindeleitung, doch tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürfen nur Priester. Etliche deutsche Bischöfe hatten sich sehr kritisch zu dem Papier geäußert, andere hatten es gelobt. Ein Termin für die Gespräche im Vatikan steht noch nicht fest.

Bei dem von den deutschen Bischöfen und dem ZdK angestoßenen Synodalen Weg stehen unter anderem die Themen Macht und priesterliche Lebensform auf der Agenda. Die Initiative wird nach derzeitigem Stand bis Februar 2022 dauern. Die Synodalversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs, hatte zu Beginn des Jahres mit rund 230 Teilnehmern erstmals in Frankfurt getagt. Fortgesetzt werden die Debatten Corona-bedingt im September bei Regionaltreffen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München mit jeweils maximal 50 Teilnehmern. (tmg/KNA)