Bischof Bätzing spendet Blasiussegen live im Internet

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, spendet am Gedenktag des Heiligen Blasius am kommenden Mittwoch online den Blasiussegen. Das Mittagsgebet mit anschließendem Segen wird am 3. Februar um 12 Uhr live auf den YouTube- und Facebook-Kanälen des Bistums Limburg und der DBK übertragen, heißt es in einer Pressemitteilung am Freitag. "Segen ist immer ein Zuspruch. Gott ist da, er vergisst uns nicht", so Bätzing. "Gerade in der aktuellen Situation sind solche Zusprüche wichtig."
Aufgrund der Corona-Pandemie sind die sonst in Gottesdiensten üblichen Einzelsegnungen in diesem Jahr in ihrer eigentlichen Form nicht möglich. Viele deutsche Bistümer haben dazu ähnliche, den Pandemie-Bedingungen angepasste Vorgaben gemacht. So raten beispielsweise die Bistümer Regensburg, Osnabrück und das Erzbistum Freiburg dazu, den Blasiussegen vom Altar aus der ganzen Gemeinde zu erteilen. Im Anschluss könne dann schweigend ein Einzelsegen mit den gekreuzten Kerzen und einem Kreuzzeichen gespendet werden. Die Begleitworte sollen dafür nicht wiederholt werden und sowohl der Spender als auch der Empfänger gemäß den staatlichen Vorgaben eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Auch der Abstand von 1,5 Metern zwischen allen Personen soll eingehalten werden. Das Bistum Münster hatte bereits Mitte Januar von einem Einzelsegen zum Blasiustag abgeraten, da dieser "mit einer persönlichen Anrede und Berührung der Gläubigen verbunden" sei.
"Drive-In"-Segen für Autofahrer
Damit der traditionelle Segen auch in der Corona-Zeit nicht ausfallen muss, haben sich einige Gemeinden Alternativ-Modelle überlegt. So spendet die katholische Gemeinde im nordrhein-westfälischen Bergkamen den Blasiussegen in einem "Drive-In" an Autofahrer. Gläubige können dafür am Sonntag nach dem Blasiustag mit ihrem Auto zur St.-Barbara-Kirche fahren. Auf dem Kirchengelände selbst ist eine Einbahnstraße eingerichtet. Dort steht ein Priester mit Mundschutz, der den Blasiussegen einzeln mit Abstand und kontaktlos spendet. Die Gläubigen steigen dafür nicht aus, können aber die Seitenscheibe des Autos herunterlassen. Ähnliches plant auch die Gemeinde St. Anna in Neuenkirchen im Bistum Münster.
"Natürlich verhindert der Blasiussegen nicht, dass man sich mit dem Coronavirus infiziert. Er heilt auch keine Krankheiten", heißt es dazu auf der Internetseite der katholischen Kirche in Bergkamen. Ein Segen drücke vielmehr aus, dass Gott den Menschen in Krankheit und Krise nicht verlasse. "Der Blasiussegen steht dafür, dass sich Gott von menschlichen Krisen eben nicht abwendet, sondern in die Krise mit hineingeht."
Der Legende nach soll der heilige Blasius einen Jungen geheilt haben, der fast an einer Fischgräte erstickt wäre. Der Bischof und Arzt Blasius soll im armenischen Sebaste gewirkt haben und im Jahr 316 enthauptet worden sein. Er ist einer der 14 Nothelfer. Rund um seinen Gedenktag am 3. Februar gibt es traditionell einen besonderen Segen. Dieser soll vor Krankheiten – speziell vor Halskrankheiten – aber auch vor allem Bösen schützen. Traditionell wird die Segensformel über zwei gekreuzten und brennenden Kerzen gesprochen. (cbr)