Standpunkt

Wegen der Corona-Pandemie: Schon jetzt an Weihnachten denken

Veröffentlicht am 10.11.2021 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ In der sich zuspitzenden Corona-Lage sollte der Blick schon jetzt Richtung Weihnachten gehen, kommentiert Christoph Brüwer. Die Kirche könne es sich nicht leisten, keine guten Angebote zu machen. Und auch die Gläubigen seien in der Pflicht.

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Die Warnung vor einem "Lockdown der Seele", der Appell, Weihnachten "trotzig" zu feiern oder die Mahnung "Weihnachten fällt nicht aus!": Viele dieser Wortmeldungen und Aufrufe aus dem vergangenen Jahr ließen sich angesichts der sich aktuell wieder zuspitzenden Corona-Situation in Deutschland auch in Hinblick auf das kommende Weihnachtsfest wiederholen. Hatten Verantwortliche und Kirchgänger vor einem Jahr vielleicht noch gehofft, dass das Corona-Weihnachten 2020 einmalig bleiben würde, sieht es momentan anders aus.

Natürlich lassen sich die Entwicklung der Pandemie-Lage und die Beschränkungen noch nicht voraussagen – oder 1:1 mit denen im Vorjahr vergleichen. Trotzdem ist es für die Bistümer und Gemeinden spätestens jetzt an der Zeit, Pläne für ein erneutes Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen zu schmieden und umzusetzen. Denn Alternativen zu überfüllten Weihnachtsgottesdiensten wird es brauchen – vor allem für eher fernstehende Christinnen und Christen. Die Kirche kann es sich nicht leisten, hier keine guten Angebote zu machen, sonst vergrault sie vermutlich auch noch diejenigen, für die immerhin das Weihnachtsfest eine Rückbesinnung an ihre religiösen Wurzeln war. Kreative Ideen sollten in den vergangenen Pandemie-Monaten zu genüge entstanden und erprobt worden sein – und mit Sicherheit ist noch nicht das ganze Potenzial an Möglichkeit ausgeschöpft worden.

Aber nicht nur auf Gemeinden und Bistümer kommt es an: Seit einiger Zeit werben auch Bischöfe und der Papst öffentlich für Covid-19-Impfungen. Erst am Wochenende betonte der Augsburger Bischof Bertram Meier die Notwendigkeit der Impfung, um auch den Nächsten zu schützen. "Gerade wir Christen stehen hier in der Pflicht." Zu dieser Pflicht gehört es auch, Masken zu tragen und Abstand zu halten – und vielleicht auch auf den Online- oder Fernseh-Gottesdienst zu setzen, wenn man andere dadurch schützen kann. Insofern kann auch eine Äußerung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, aus dem vergangenen Dezember genauso für die kommenden Wochen gelten: "Die Coronalage verlangt von jedem – bei aller Freude über das Weihnachtsfest – ein Verhalten, das auf einen Schutz der Gesundheit aller ausgerichtet ist".

Von Christoph Brüwer

Der Autor

Christoph Brüwer ist Redakteur bei katholisch.de.

Hinweis

Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der Autorin bzw. des Autors wider.