Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung

Betrunkener Russe greift in Hamburg ukrainischen Pfarrer an

Veröffentlicht am 04.04.2022 um 16:10 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Am Samstagabend klingelte es bei der ukrainisch-katholischen Kirchengemeinde in Hamburg. Als der Pfarrer öffnete, attackierte ihn ein betrunkener Russe. Man ermittele nun insbesondere zum Motiv des Mannes, heißt es.

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Ein betrunkener Russe hat den Pfarrer einer ukrainisch-katholischen Kirchengemeinde in Hamburg angegriffen. Wie die Hamburger Polizei am Montag mitteilte, klingelte der 46-Jährige am Samstagabend bei der Gemeinde. Als der Geistliche ihm öffnete, habe der ungebetene Gast diesen zur Seite gedrückt und ihn einmal im Bereich des Oberkörpers geschlagen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung sei es dem Priester gelungen, den Mann wieder aus dem Gebäude zu drängen und die Polizei zu verständigen. Der Angreifer habe unterdessen noch einen Zaun und ein Blumenbeet beschädigt und sich dann in den Vorgarten der Kirchengemeinde gesetzt, wo die Beamten ihn vorgefunden hätten.

Ein Atemalkoholtest ergab den Angaben zufolge mehr als 2,2 Promille. Weil er einem Platzverweis nicht nachgekommen sei, sei der Mann bis zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen worden. Nun ermittele der Staatsschutz wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung – insbesondere zum Motiv des Mannes. Der Pfarrer sei durch den Schlag leicht verletzt worden, habe aber eine ärztliche Betreuung vor Ort abgelehnt.

Der Geistliche hatte sich zuletzt öffentlich zum Krieg Russlands gegen die Ukraine geäußert. Bei einem Gottesdienst mit Erzbischof Stefan Heße Ende Februar bezeichnete er unter anderem Russlands Präsidenten Wladimir Putin als "Teufel" und beklagte: "Unser Heimatland geht durch das Bombardement des Moskauer Aggressors zugrunde." (KNA)