Stadtdechant und Politiker äußern sich

Sorge um Tradition der Martinszüge – Stadt prüft Zusammenlegung

Veröffentlicht am 11.09.2025 um 15:20 Uhr – Lesedauer: 

Leverkusen ‐ Sind 60 Martinsumzüge zu viel? Die Stadt Leverkusen prüft größere gemeinsame Züge. In Kirche und Politik regt sich Widerspruch. Dabei wird unter anderem die kulturelle Tradition betont.

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In Leverkusen ist eine Debatte um Martinsumzüge entbrannt. Laut Medienberichten überlegt die Stadt, aus Sicherheitsgründen mehrere Umzüge zusammenzulegen. Die katholische Kirche zeigt sich skeptisch. Auch im Kommunalwahlkampf ist das Thema angekommen.

Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, hatte die Polizei die Stadtverwaltung um eine Prüfung gebeten, ob einige kleinere der 60 Martinsumzüge zusammengelegt werden können. Hintergrund sind der Zeitung zufolge fehlende personelle Ressourcen bei der Polizei. Daraufhin habe die Verwaltung stadtteilbezogene Martinsumzüge als Möglichkeit thematisiert.

Hoher Aufwand für Schulen befürchtet

"Es geht um die Sicherheitslage", bestätigte Stadtdechant Heinz-Peter Teller der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Gleichzeitig zeigte sich der Geistliche skeptisch. Wenn allein im Stadtteil Opladen alle Grundschulen einen gemeinsamen Martinsumzug veranstalten müssten, würden mehr als 1.000 Kinder mitlaufen. "Ist nicht da die Gefahrenlage viel größer?", fragte Teller. Zudem sei der Organisationsaufwand für die Grundschulen hoch. "Die sind ja auch so schon überlastet."

Kritik äußern im laufenden Kommunalwahlkampf auch zwei Kandidierende für das Oberbürgermeisteramt: Stefan Hebbel (CDU) und Valeska Hansen (FDP). "Die Martinsumzüge sind ein fester Bestandteil unserer kulturellen Tradition und ein wichtiges Erlebnis für unsere Kinder", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Wenn die Verwaltung die vielen kleinen Umzüge zu großen Stadtteilumzügen zusammenfasst, geht ein Stück dieses Kulturguts verloren." Die Kommunalwahl findet am 14. September statt. (KNA)