Konsistorium Anfang Januar – weiteres großes Thema

Zeitung: Papst Leo XIV. will mit Kardinälen über "Alte Messe" sprechen

Veröffentlicht am 16.12.2025 um 14:19 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Der Streit um die vorkonziliare Liturgie bewegt in der katholischen Kirche weiter die Gemüter. Nun will Papst Leo XIV. offenbar mit den Kardinälen beraten, wie es damit weitergeht. Und es gibt beim baldigen Konsistorium ein weiteres großes Thema.

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Beim ersten Kardinalstreffen unter Papst Leo XIV. soll es italienischen Medienspekulationen zufolge um die Feier der "Alten Messe" gehen. Ein entsprechender "Weihnachtsbrief" gehe in dieser Woche allen Kardinälen zu, schrieb die Zeitung "Il Giornale" am Dienstag. Die Beratungen des Konsistoriums sollen laut dem Blatt am 7. und 8. Januar in Rom stattfinden.

Den Streit mit den Traditionalisten hatte Papst Franziskus (2013–2025) am 16. Juli 2021 mit seinem Schreiben "Traditionis custodes" verschärft. Mit diesem Erlass schränkte er die Möglichkeiten zur Feier der vorkonziliaren Messe stark ein, was von Traditionalisten immer wieder kritisiert wurde.

Auch Synodalität soll diskutiert werden

Bei der zweitägigen Versammlung der mehr als 200 Kardinäle der katholischen Kirche wird laut dem Bericht auch über das Thema Synodalität diskutiert. Hier geht es um Fragen der Mitsprache von Bischöfen, Priestern und nicht geweihten Kirchenmitgliedern, die Franziskus stark gefördert hatte.

Zuletzt hatte im Oktober 2024 die Weltsynode von Bischöfen und anderen Geistlichen, aber auch nicht geweihten Männern und Frauen mit Stimmrecht Reformbeschlüsse für die Weltkirche gefasst. Darunter waren neue Regeln für die Rechenschaftspflicht von Bischöfen. Franziskus hatte die Beschlüsse anschließend überraschend eins zu eins in Kraft gesetzt.

Einladung zu Leos erstem Konsistorium durch Re

Papst Leo XIV. ließ die Einladung zum ersten Konsistorium laut "Il Giornale" bereits im November durch den Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, verschicken. Die Themen seien aber nun erst im Weihnachtsbrief des Papstes an die Kardinäle enthalten, hieß es.

Kardinalsversammlungen wurden von den Päpsten in den vergangenen Jahren unterschiedlich genutzt. Der spektakulärste Fall war das außerordentliche Konsistorium am 11. Februar 2013, bei dem der damalige Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt ankündigte. Papst Franziskus nutzte das Konsistorium am 20. Februar 2014, um mit einem Grundsatzreferat von Kardinal Walter Kasper eine Debatte um einen neuen Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen einzuleiten. (KNA)