Das Geheimnis des Glaubens – Gebete erklärt

Das Gebet
Diakon/Priester: "Geheimnis des Glaubens."
Gemeinde: "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit."
Wann spricht man das Geheimnis des Glaubens?
Das Geheimnis des Glaubens ist kein Gebet im eigentlichen Sinn, sondern eine Akklamation, also ein Zuruf in der Eucharistiefeier. Diesen Ausruf macht der Priester oder der Diakon direkt nach den Einsetzungsworten bei der Wandlung in der Messfeier.
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Wie spricht man das Geheimnis des Glaubens?
Nach dem Ausspruch des Diakons oder Priesters in der Eucharistiefeier antwortet die Gemeinde. Diese Interaktion kann gesprochen oder gesungen werden. Es gibt auch alternative Antworten. Sie finden sich im Messbuch, sind aber eher unüblich.
Woher kommt der Text des Geheimnis des Glaubens?
Die Worte Geheimnis des Glaubens (mysterium fidei) stehen schon seit Jahrhunderten im römischen Hochgebet. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gab es aber keine Antwort. Wie genau diese Worte in das Hochgebet kamen, ist bis heute nicht klar.
Der Text stammt aus der Bibel (1 Kor 11,25-26). Beim letzten Abendmahl fordert Jesus die Jünger auf, seinen Tod zu verkünden und in Zukunft zusammen Abendmahl zu feiern.
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Was bedeutet der Inhalt des Geheimnis des Glaubens?
Die Formel soll überall auf der Welt in jeder Messe daran erinnern, dass Christus nicht tot, sondern auferstanden ist. Das sollen die Gläubigen verkünden. Und es bedeutet auch: Gott ist in jeder Eucharistiefeier anwesend. Der Glaube an die Auferstehung Jesu wird so nicht nur an Ostern gefeiert, sondern in jedem einzelnen Gottesdienst.
Was ist geheim am Geheimnis des Glaubens?
Das Geheimnis des Glaubens ist nicht wirklich geheim. Jeder darf es kennen und es wird öffentlich in jeder Eucharistiefeier gesprochen. Es ist auch kein Rätsel, das irgendwie gelöst werden kann. Es ist ein Mysterium. So sehr wir uns bemühen, niemand kann es komplett erfassen und verstehen.
Papst Paul VI. hat die Kirche verändert wie kaum ein anderer Papst der Moderne. Trotzdem erinnert man sich heute vor allem wegen seiner Enzyklika "Humanae vitae" an den Heiligen. Über das Schreiben spricht Host Christoph Brüwer mit dem Moraltheologen Martin Lintner, über die Person Paul VI. mit Kirchenhistoriker Jörg Ernesti.
Was hat das Geheimnis des Glaubens mit der Enzyklika "Mysterium fidei" zu tun?
Eine Enzyklika ist ein Rundschreiben eines Papstes, das die Gläubigen unterrichten soll. 1965 veröffentlichte Papst Paul VI. die Enzyklika "Mysterium fidei". Sie trägt nicht zufällig den gleichen Titel wie das Geheimnis des Glaubens. Papst Paul VI. ließ die heute in der Eucharistiefeier gesprochenen Worte einführen.
In seinem Lehrschreiben legt der Papst die Grundzüge des katholischen Eucharistieverständnisses dar. Er erinnert an die Anfänge des Glaubens der Kirche und die Märtyrer. Papst Paul VI. schreibt: "Dass nämlich die Eucharistie ein ganz großes Geheimnis ist, ja, wie die heilige Liturgie sagt, Geheimnis des Glaubens im eigentlichen Sinn." (MF 15)
Der lateinische Gebetstext
Diakon/Priester: "Mysterium fidei."
Gemeinde: "Mortem tuam annuntiamus, Domine, et tuam resurrectionem confitemur, donec venias."