Das Allgemeine Schuldbekenntnis – Gebete erklärt

Das Gebet
"Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen, und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott unserem Herrn."
Woher kommt der Name des Confiteor?
"Confiteor" sind die Anfangsworte des lateinischen Gebetstextes. Sie bedeuten: "Ich bekenne". Deshalb wird es im Deutschen auch das "Allgemeine Schuldbekenntnis" genannt.
Wann betet man das Confiteor?
Das Confiteor wird meistens im Gottesdienst gesprochen. Hier beten es die Gläubigen direkt nach der Eröffnung der Messe. Es ist ein Gemeinschaftsgebet, das die "Brüder und Schwestern" aktiv mit einbezieht. Das Confiteor ist auch Teil der Komplet, also des Nachtgebets im Stundenbuch.
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Wie betet man das Confiteor?
Im Gottesdienst sprechen alle Gläubigen gemeinsam mit dem Priester das Allgemeine Schuldbekenntnis. Bei den Worten "meine Schuld" oder "mea culpa" ist es üblich, sich dreimal an die Brust zu klopfen. Anschließend spricht der Priester meist den Satz: "Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben." Die Gemeinde antwortet darauf mit "Amen".
Warum an die Brust klopfen?
Der heilige Augustinus war ein sehr wichtiger Kirchenlehrer aus dem vierten Jahrhundert. Er beschäftigte sich viel mit der Frage nach der Schuld des Menschen. Angeblich soll er sich beim Schuldbekenntnis an die Brust geklopft und diese Gebetsgeste damit eingeführt haben.
Woher kommt der Text des Confiteor?
Schon in den ersten Jahrhunderten des Christentums bekannte die Gemeinde gemeinsam ihre Schuld. Das Confiteor entstand im Laufe des Mittelalters und wurde lange Zeit nur von den Vorstehern des Gottesdienstes gebetet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil beten alle im Gottesdienst das Schuldbekenntnis.
Das Allgemeine Schuldbekenntnis ist fester Teil der Heiligen Messe und wird am Anfang des Gottesdienstes gesprochen.
Was ist der Inhalt des Confiteor?
Die Gläubigen erinnern sich am Anfang des Gottesdienstes daran, dass alle Menschen Fehler machen. Durch diese Fehler entstehen Brüche im Verhältnis der Menschen zu Gott, sich selbst und den Mitmenschen. Beim Confiteor geht es deshalb um Versöhnung. Das wird auch am Aufbau des Gebets deutlich: Im ersten Teil bekennen die Gläubigen ihre eigenen Fehler vor Gott, aber auch der Gemeinde. Dann bitten sie darum, dass ihre Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen von Gott geheilt wird.
Gibt es Alternativen?
Für manche Gläubige steht diese Versöhnung im Confiteor nicht genug im Vordergrund. Das Deutsche Messbuch hält aber zwei andere Varianten bereit. Eine davon ist ein Dialog zwischen dem Priester und der Gemeinde:
Priester: "Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich."
Alle: "Denn wir haben vor dir gesündigt."
Priester: "Erweise, Herr, uns deine Huld."
Alle: "Und schenke uns dein Heil."
Priester: "Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden gewähre uns der allmächtige und barmherzige Herr."
Alle: "Amen."
Auch ein Bußlied oder eine erweiterte Form des Kyrie eleison sind als Alternative denkbar. Im Sonntagsgottesdienst kann das Confiteor außerdem durch ein Taufgedächtnis mit Weihwasser ersetzt werden.
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Der lateinische Gebetstext
"Confiteor Deo omnipotenti, et vobis, fratres, quia peccavi nimis cogitatione, verbo et opere: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa. Ideo precor beatam Mariam semper Virginem, omnes Sanctos, et vos, fratres, orare pro me ad Dominum Deum nostrum."