Der Rosenkranz – Gebete erklärt

Das Gebet
"Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mir dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. [Einschub] Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen."
Was ist ein Rosenkranz?
Der Rosenkranz ist eine Gebetskette aus Perlen. Man benutzt sie für das Rosenkranzgebet. Jede Perle steht für ein bestimmtes Gebet. Die Perlen helfen dabei, diese in der richtigen Reihenfolge zu beten und die "Ave Maria"-Wiederholungen zu zählen. Insgesamt hat ein Rosenkranz 59 Perlen und ein Kreuz. Das Kreuz erinnert an Jesus, sein Leben, seine Liebe zu den Menschen und seinen Tod am Kreuz.
Wie benutzt man den Rosenkranz?
Während des Rosenkranzgebets hält der Betende die Gebetskette in der Hand. Während er die einzelnen Gebete spricht, berührt er nach und nach alle Perlen entlang der Kette. Diese Gebetspraxis kann eine beruhigende Wirkung auf den Betenden haben. Eine verkleinerte Form des Rosenkranzes ist der Fingerrosenkranz, der aus zehn kleinen Perlen und einem Kreuz besteht. Der Fingerrosenkranz wird während des Gebets an einem Finger von Perle zu Perle weitergedreht.
Wie betet man den Rosenkranz?
Der Rosenkranz beginnt mit dem Kreuzzeichen und dem Apostolischen Glaubensbekenntnis (Kreuz). Es folgt das "Ehre sei dem Vater" und das “Vater unser” (Eine Perle). Danach folgt drei Mal das Ave Maria mit eingefügten Bitten (Drei Perlen) - jeweils nach dem Wort "Jesus” (siehe Einschub). Die Bitten lauten so: "Jesus, der in uns den Glauben vermehre", "Jesus, der in uns die Hoffnung stärke" und "Jesus, der in uns die Liebe entzünde". Es folgt das "Ehre sei dem Vater". Nach jedem "Ehre sei dem Vater" kann das Fatima-Gebet "O mein Jesus" eingefügt werden. Jetzt folgt noch eine Perle. Sie steht für das Vater unser. (Eine Perle). Es schließt den ersten Teil des Rosenkranzes ab.
Nun folgen 50 Perlen auf dem Rosenkranz. Jede Perle steht für ein Ave Maria. Dieses Mariengebet wird 50 Mal gebetet. Dabei werden die Perlen mit den Fingern abgezählt. Nach jedem Ave Maria wird bei dem Wort "Jesus" das entsprechende "Geheimnis" eingefügt (siehe Einschub).
Es gibt den Schmerzreichen, den Freudenreichen, den Lichtreichen und den Glorreichen Rosenkranz mit jeweils fünf "Geheimnissen". In diesen Geheimnissen wir das Leben Jesu "betrachtet". Man kann stattdessen auch eine eigene Gebetsbitte formulieren und an dieser Stelle einfügen. Es gehören immer jeweils zehn Ave Maria zusammen. Das nennt man ein "Gesätz". Danach folgt immer ein "Ehre sei dem Vater" und ein "Vater unser". Am Ende des Rosenkranzes steht ein Schlussgebet: "Bitte für uns, heilige Gottesmutter - auf, dass wir würdig werden der Verheißungen Christi." Zum Abschluss des Rosenkranzgebets kann zum Beispiel ein Marienlied gesungen oder eine Marienlitanei gebetet werden.
Der Rosenkranz hat ein verstaubtes Image. Seine Anhänger jedoch schätzen ihn für die intensive Gebetserfahrung. Host Gabriele Höfling spricht darüber mit der Ordensfrau Ursula Hertewich und dem Theologen Wolfgang Vogl.
Was bedeutet der Rosenkranz?
Im Rosenkranzgebet wird Maria als Fürsprecherin und Vermittlerin zu ihrem Sohn, Jesus Christus, angerufen. Zentral ist dabei die Gebetsbitte an Maria: "Bitte für uns Sünder" – bei Gott. Der Betende richtet an Maria eine Bitte, die sie an ihren Sohn herantragen möge. Die verschiedenen "Geheimnisse", die jeweils das Rosenkranzgebet ergänzen, erinner an Jesu Leben, Leiden und Sterben sowie an seine Auferstehung.
Wann betet man den Rosenkranz?
Der Rosenkranz kann allein oder in Gemeinschaft gebetet werden. Oft wird er in der Kirche vor einem Gottesdienst gebetet. Es gibt auch besondere Andachten für den Rosenkranz. Diese sind im Marienmonat Mai oder im Rosenkranzmonat Oktober üblich. Der Rosenkranz wird auch bei Beerdigungen, Gebetswachen, Fronleichnamsprozessionen oder Wallfahrten gebetet.
Woher kommt der Name "Rosenkranz"?
Der erste Rosenkranz soll tatsächlich ein Kranz aus Rosen gewesen sein. Die Rose ist ein christliches Symbol für Maria, die Mutter von Jesus. Häufig wird Maria auf Kunstbildern in einem Rosengarten sitzend dargestellt. Dort begegnet sie dem Engel, der ihr die Geburt ihres Sohnes Jesu ankündigt. Ob dies statsächlich in einem Rosengarten war, steht nicht im Lukasevangelium. Nur die Worte, mit denen das Ave Maria beginnt (Lk 1,28). Das mehrmalige Wiederholen des Ave Maria nennt man das Rosenkranzgebet.
Der lateinische Gebetstext
"Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus et benedictus fructus ventris tui, Jesus. [Einschub] Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae. Amen."