
Soziallehre im All: Wie die Kirche die Weltraum-Politik mitgestaltet
Die Regeln für die Nutzung und Erforschung des Weltalls stammen aus dem Kalten Krieg – als nur Staaten Raumfahrt betrieben und der Orbit noch menschenleer war. Das hat sich gründlich geändert. Auch die Kirche diskutiert über neues Recht für den Weltraum mit.

Lohmann: Sehe die Beschlüsse von Glasgow mit Distanz durchaus positiv
Reichen die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Glasgow aus, um den Planeten zu retten? Sollte Deutschland Klimaflüchtlingen bedingungslos Asyl gewähren? Und tut die Kirche selbst bereits genug für den Klimaschutz? Im Bilanzinterview zur Klimakonferenz beantwortet Umweltbischof Rolf Lohmann diese und weitere Fragen.

Weltklimakonferenz: Kirche kritisiert Verhalten von Industriestaaten
Kirchenvertreter haben die reichen Industriestaaten zu mehr Engagement für den Klimaschutz aufgerufen. Es brauche "viel Radikalität" im Kampf gegen den Klimawandel. Zudem kritisierten sie eine fehlende Unterstützung für ärmere Länder.

Unesco-Welterbe: Diese Kirchen und Klöster in Deutschland gehören dazu
Unter den derzeit 46 Unesco-Welterbestätten in Deutschland befinden sich zahlreiche Kirchen, Klöster und kirchenhistorisch bedeutsame Orte. Zum heutigen Welterbetag stellt katholisch.de alle kirchlichen Welterbestätten in Kurzporträts vor.

Papst und Großimam schmieden weiter an ihrer Allianz
Vor zwei Jahren unterzeichneten Papst Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyeb ihr Dokument zum interreligiösen Dialog. Mit dem dazugehörigen Preis, gestiftet von einem Scheich, wurden jetzt der UNO-Generalsekretär und eine Friedensaktivistin geehrt.

Vatikan: Nobelpreis für Welternährungsprogramm wichtiges Signal
Der Vatikan hat die Auszeichnung des Welternährungsprogramms mit dem Friedensnobelpreis gelobt. Zugleich forderte der Kirchenstaat im Kampf gegen den weltweiten Hunger jetzt konkrete Maßnahmen.

Tochter von Martin Luther King lobt Papst Franziskus
Für seine mahnenden Worte zu den aktuellen Unruhen in den USA hat Bernice King, Tochter des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King, Papst Franziskus gelobt. Ihr Vater und der Pontifex hätten dabei einiges gemeinsam.

Papst stellt sich öffentlich hinter Migrationspakt
Die Staatengemeinschaft müsse Verantwortung, Solidarität und Mitleid gegenüber denen zeigen, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Land verließen: Papst Franziskus hat sich am Sonntag öffentlich hinter den UN-Migrationspakt gestellt.

Overbeck: Es ist unsere Pflicht, den Klimawandel zu bekämpfen
Zum Ende der Weltklimakonferenz in Kattwitz hat Bischof Franz-Josef Overbeck die Weltgemeinschaft zum Handeln aufgefordert. "Das Schicksal derjenigen, die vom Klimawandel betroffen sein werden, darf uns nicht gleichgültig sein. Wir müssen handeln", so Overbeck.

Erzbischof Heße macht sich für UN-Migrationspakt stark
Die weltweite Migration kann kein Land allein bewältigen – Flüchtlingsbischof Stefan Heße begrüßt daher den UN-Migrationspakt. Besonders lobt er die Ausgewogenheit des Dokuments, das weltweit kontrovers diskutiert wird.

Bischöfe von fünf Kontinenten fordern mehr Klimaschutz
Weltweite Umweltkatastrophen zeigen: Der Klimawandel ist real. Deshalb haben verschiedene Bischöfe nun in einem Dokument dazu aufgerufen, das Klima besser zu schützen. Unterzeichnet haben Oberhirten aus aller Welt – doch ein Kontinent fehlt.

Vatikan: Internationale Gemeinschaft versagt beim Schutz von Christen
Islamistische Gewalt und staatliche Diskriminierung: Die Christen im Nahen Osten seien "abscheulichen Verbrechen" ausgeliefert, sagte der vatikanische "Außenminister" Erzbischof Paul Gallagher bei der UN-Vollversammlung – und forderte zum Handeln auf.

Schwester Bibianas Kampf gegen den Menschenhandel
Nigerias Bevölkerung wächst immer weiter, die Ressourcen werden immer knapper. Viele Menschen versuchen deshalb auszuwandern - und landen häufig als Zwangsprostituierte in europäischen Bordellen.

Erzbischof: Christen spielen Schlüsselrolle für Irak
Seit Monaten kehren Christen wieder zurück in ihre befreiten Dörfer in der Niniveh-Ebene. Doch noch ist die Gefahr des "Islamischen Staates" nicht gebannt, warnen Kirchenvertreter aus dem Irak.

Vatikan will totales Atomwaffenverbot unterstützen
Eine internationale Abrüstungskonferenz wirbt im Vatikan für die Abschaffung aller Atomwaffen. In Richtung mancher Staatsführer, die gerne mit ihrem Nukleararsenal drohen, fielen dabei deutliche Worte.

Papst verschenkt Statue von totem Flüchtlingsjungen
"Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte" - das weiß auch der Papst. Deshalb machte Franziskus der UN-Ernährungsorganisation FAO ein besonders trauriges Geschenk.

Vatikan lobt Friedensnobelpreis-Entscheidung
Der Friedensnobelpreis 2017 hat keinen kirchlichen Träger, sorgt im Vatikan aber dennoch für Freude. Denn mit der Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN verfolgt man ein gemeinsames Ziel.

Vatikan mahnt vor UNO zu Ende der Eskalation
Der Konflikt zwischen USA und Nordkorea wird immer bedrohlicher. Der päpstliche "Außenminister", Erzbischof Gallagher, mahnte die Staaten, den Frieden zu wahren – und zitierte dazu Papst Pius XII.

Vatikan verzichtet auf Atomwaffen
Der Vatikan hat das UN-Abkommen zum Verbot von Nuklearwaffen unterzeichnet. Atomsprengköpfe muss der Papst nun nicht verschrotten; der Beitritt ist eine symbolische Geste - auch mit Blick auf Deutschland.

Blutritt soll immaterielles Erbe werden
Jedes Jahr ziehen sie am Tag nach Himmelfahrt durch Weingarten: Der Blutritt ist die größte Reiterprozession Europas. Das Bistum Rottenburg-Stuttgart freut sich, dass er nun Kulturerbe werden will.

Israel empört über Unesco-Titel für Hebron
Die Gräber der Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob werden von Juden, Christen und Muslimen verehrt. Sie liegen im Westjordanland und wurden am Freitag zum Weltkulturerbe erklärt - zum Ärger Israels.

Bischof Ackermann kritisiert Bundesregierung
Ab Donnerstag wird bei den Vereinten Nationen in New York über ein mögliches Verbot von Atomwaffen verhandelt - ohne die Bundesrepublik Deutschland. Bischof Stephan Ackermann hat dazu eine klare Meinung.

Fatima-Madonna besucht UN-Hauptquartier
Weltweit feiern Katholiken das 100. Jubiläum der Marienerscheinung von Fatima. Auch bei den Vereinten Nationen in New York soll an das Wunder erinnert werden – mit einem besonderen Gast.

Großerzbischof fordert: Schützt unsere Kinder!
Landminen, Blindgänger und immer wieder Gefechte: Zehntausende ostukrainische Kinder leben in dauernder Lebensgefahr. Nun richtet der Kiewer Bischof einen dramatischen Appell an die Staatengemeinschaft.

Nöte der Priester – Nöte der Gemeinden
Stefan Orth über den offenen Brief der Priester aus dem Erzbistum Köln

Kevelaer-Wallfahrt soll Weltkulturerbe werden
Kevelaer ist jetzt schon bedeutend: Schließlich handelt es sich um die zweitgrößte Wallfahrtsstätte Deutschlands. Das wollen die Stadt und die Pfarrei jetzt auch noch offiziell würdigen lassen.

Nicht nur Schall und Rauch
Stefan Orth über die UNESCO-Erklärung zum Jerusalemer Tempelberg

In der unmittelbaren Gefahrenzone
Eine Milliarde Menschen lebt in den Armenvierteln dieser Welt. Die UN-Konferenz "Habitat III" soll Konzepte zur Verbesserung ihrer Situation entwickeln. Dabei wird es vor allem um eines gehen: sehr viel Geld.

"Eiskalter Anschlag" auf religiöse Wurzeln
Die Verwüstung historischer Mausoleen in der Oasenstadt Timbuktu durch Islamisten löste 2012 Entsetzen aus. Nun hat der Angriff auf das Kulturerbe ein juristisches Nachspiel vor dem Weltstrafgericht.

"Jerusalem am Rhein"
Mainz, Worms und Speyer galten im Mittelalter als Zentren jüdischer Gelehrsamkeit. Jetzt streben die drei Städte am Rhein die Anerkennung als Unesco-Welterbe an. Auch Erfurt verfolgt dieses Ziel.

Studie: Erheblicher Nachholbedarf bei Nachhaltigkeitszielen
Auf 17 Nachhaltigkeitsziele einigten sich dieVereinten Nationen im vergangenen Jahr. Bis 2030 sollen unter anderem Armut und Klimawandel bekämpft werden. Eine Studie zeigt nun: Der Weg ist noch weit.

"Die Rekordzahl muss alle aufrütteln"
Benedikt XV. richtete während des Ersten Weltkriegs einen Gedenktag für Flüchtlinge ein. Heute stellen Kirchen und Hilfswerke angesichts von 65 Millionen Menschen auf der Flucht konkrete Forderungen.

"Danke für Ihr Lebens- und Glaubenszeugnis"
"Ich spreche allen meine Hochachtung aus, die tagtäglich partnerschaftliche Treue und elterliche Liebe und Fürsorge leben": Beitrag von Familienbischof Heiner Koch zum Internationalen Tag der Familie.

Rückbeorderung in Schande
Thomas Seiterich über UN-Maßnahmen gegen Missbrauch

"Das Bewusstsein für die Gefährdung ist gewachsen"
Vom Nahen Osten bis nach Indien und China: Die Freiheit, seine Religion auszuüben, ist in vielen Staaten bedroht oder wird massiv eingeschränkt, beobachtet der UN-Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt.

"Historischer Durchbruch"
Die Deutsche Bischofskonferenz und das Hilfswerk Mirereor haben das Pariser Klimaschutzabkommen begrüßt. Von "Meilenstein" und "historischem Durchbruch" war die Rede. Allerdings weist Misereor auch auf Schwachstellen hin, die Erwartungen enttäuschen.

UN: Vatikan muss ethnisch bunter werden
Die Vereinten Nationen haben den Vatikan zu mehr ethnischer Diversität in der Führungsebene ermahnt. Ungeachtet der jüngsten Kardinalsernennungen von Papst Franziskus seien ethnische Minderheiten noch immer unterrepräsentiert.

Alle fünf Tage ein Mord
Mehr als 700 Journalisten sind seit 2006 weltweit aufgrund ihrer Arbeit umgebracht worden. Allein in den Jahren 2013 und 2014 wurden 178 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufs getötet, wie die Deutsche Unesco-Kommission mitteilte.

"Es ist unsere verdammte Christenpflicht"
Der Pilgerweg für Klimagerechtigkeit machte am Freitag in Bonn Halt. Hier beteten die Christen gemeinsam und kamen mit Politikern ins Gespräch. Mit Verweis auf die Bibel und Papst Franziskus machen sich die Pilger für den Umweltschutz stark.

"Lasst Eure Kinder impfen"
Fast überall auf der Welt ist die Kinderlähmung ausgerottet - nicht aber in Pakistan. Die Gründe dafür sind vielschichtig, vor allem Islamisten machen den Impfteams im ganzen Land die Arbeit schwer. Aber inzwischen gibt es spürbare Fortschritte.

Beten alleine reicht nicht
Die Zeit drängt: Manchen Inselstaaten im Südpazifik steht das Wasser schon jetzt buchstäblich bis zum Hals. Die Religionen erklären den Umweltschutz vor dem UN-Klimagipfel in Paris deshalb zum "moralischen Imperativ".

Vom Tiber an den East River
70 Jahre nach ihrer Gründung spricht Papst Franziskus vor den Vereinten Nationen. Zwar gehört der Vatikan als "Ständiger Beobachter" schon lange dazu. Trotzdem ist das Verhältnis nicht ungetrübt, wie die Konflikte der Vergangenheit beweisen.

New York, Havanna, Castel Gandolfo
Papst Franziskus wird bei seinem Besuch in New York auch mit Wladimir Putin zusammentreffen. Außerdem begnadigt Kuba anlässlich der Papstreise über 3.500 Häftlinge. Diese und weitere Nachrichten in unseren Papst-Meldungen.

Kulturelle Säuberungen im "Islamischen Staat"
Die bestialischen Morde der Terrormiliz des "Islamischen Staats" sorgen weltweit für Entsetzen. Doch in ihrer barbarischen Lust an der Vernichtung zerstören die Islamisten auch immer mehr antike Kulturgüter.

Vatikan-Diplomat mahnt zum Erhalt christlicher Identität
Muslimische Flüchtlinge könnten zur Herausforderung für die christliche Identität Europas werden, warnt der Vatikan-Diplomat Erzbischof Silvano Tomasi. Europa habe die Pflicht, zu helfen, aber auch das Recht, die eigene Kultur zu wahren.
Unesco erweitert Weltkulturerbe der Jakobswege
Die Unesco hat die Welterbestätte "Pilgerweg nach Santiago de Compostela" um vier christliche Pilgerrouten in Nordspanien erweitert. Dazu gehören die Routen an der Atlantikküste, im Baskenland, in der Region La Rioja und in der Bergregion Liebana.

Gemischte Bilanz
Das Ziel der Gründungs-Charta der Vereinten Nationen war groß: Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte die UNO "künftige Generation vor der Geißel des Krieges bewahren". Heute, 70 Jahre nach der Gründung, ist angesichts zahlloser Kriege und Konflikte vielfach Ernüchterung eingetreten.

(K)ein Extra-Krönchen für Uta?
Der Naumburger Dom gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätromanik. Jetzt sollen das Gotteshaus und die ihn umgebende Kulturlandschaft Teil des Unesco-Weltkulturerbes werden. Doch die Chancen für eine Aufnahme in die Liste stehen offenbar schlecht.

Am Wasser hängt die Zukunft
Zum Weltwassertag an diesem Sonntag rufen die Kirche und Hilfsorganisationen zu einer besseren Wasserversorgung auf. Papst Franziskus mahnte am Sonntag, dass von Schutz und gerechter Verteilung des Trinkwassers die Zukunft der Menschheit abhinge. Der Gedenktag wurde 1993 von den Vereinten Nationen initiiert und steht im Jahr 2015 unter dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung".

"Entschlossen gegen Kindesmissbrauch"
Mit großer Entschlossenheit geht der Vatikan weltweit gegen sexuellen Kindesrmissbrauch durch Geistliche und andere Kirchenangehörige vor. Das sagte der Botschafter des Vatikanstaates, Silvano Tomasi, am Donnerstag vor dem UN-Komitee für die Rechte des Kindes (UNCRC) in Genf.

Zu schwach zum Weinen
Regungslos sitzt die fünfjährige Edith Kamnon auf dem Krankenhausbett und starrt ins Leere. Der gestreifte Pyjama hängt lose an ihrem abgemagerten Körper. Unterernährung, ein Lungeninfekt und Durchfall haben das Leben des Mädchens in Gefahr gebracht. Ediths Mutter, Annie Dambita, kann ihre Verzweiflung nicht verbergen.

Auf dem Umweg zum Ziel
In Bolivien wurde vor wenigen Tagen ein Gesetz verabschiedet, das es Kindern erlaubt, bereits ab einem Alter von zehn Jahren zu arbeiten. Allein die Unterschrift von Staatspräsident Evo Morales fehlt, damit es in Kraft treten kann. Vertreter katholischer Hilfswerke sind unterschiedlicher Meinung.

Besucher im Glauben stärken
Wunderbar", entfuhr es Birgitta Ringbeck vom Auswärtigen Amt Berlin, der offiziellen Vertreterin Deutschlands im Welterbe-Komitee, im Plenarsaal in Doha. Und Viktor Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey, Besitzer der neuen Welterbe-Stätte, steckte sich lachend ein kleines Deutschland-Fähnchen in die Brusttasche des Jacketts. Die Freude war groß bei der deutschen Delegation im internationalen Kongresszentrum der Hauptstadt des Emirats Katar.

Kaiser, Fürsten, Heilige
Ob der Heilige Vitus seine Hand auch in dieser Angelegenheit schützend über Corvey gehalten hat? Nach irdischen Maßstäben ist das schwer zu ermessen. Ab sofort jedoch ist eine andere Frage endgültig geklärt. Seit Samstag gehört das ehemalige Benediktinerkloster mit der Kirche, deren imposantes Westwerk 885 vollendet wurde, zum Unesco-Weltkulturerbe.

Vatikan für Geistliche weltweit haftbar?
Der Vatikan ist nach Auffassung der Vereinten Nationen für Missbrauchsfälle durch katholische Kleriker weltweit haftbar. Die Verantwortung eines Staates für das Tun oder Unterlassen von Amtsträgern erstrecke sich auch auf Bedienstete im Ausland, urteilte das UN-Antifolterkomitee zum Abschluss einer turnusmäßigen Überprüfung am Freitag in Genf. Der Vatikan bestritt diese Interpretation umgehend in einer Stellungnahme.

Wenn kein Wasser fließt
Wasser aus der Leitung, sauber und trinkbar – was für Deutsche selbstverständlich ist, ist für Millionen von Menschen ein Luxus. Anlässlich des internationalen Weltwassertages an diesem Samstag macht unter anderem Caritas international darauf aufmerksam, dass immer noch 880 Millionen Menschen keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser haben. Täglich würden 10.000 Menschen an den Folgen verunreinigten Trinkwassers sterben.

"Ansporn, aber mit blinden Flecken"
Auch am Tag nach den Vorwürfen des UN-Kinderrechtskomitees an der Missbrauchsaufarbeitung des Heiligen Stuhls – und der Kritik des Vatikan an der UN – wird das Thema heiß diskutiert. Während am Donnerstag Prominente deutsche Katholiken die Kritik der UN zurückwiesen, lässt auch der Vatikan den Vorwurf der Untätigkeit nicht unwidersprochen stehen. Es gab aber auch ein leises "mea culpa" aus Rom.

"Gerührter Quark"
Jesuitenpater Klaus Mertes hat den UN-Bericht zum Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch von Kindern scharf kritisiert. Er könne "nur den Kopf schütteln", wenn die Experten des UN-Kinderrechtekomitees UNCRC von einer zwingenden Meldepflicht von Missbrauchsfällen an die staatlichen Behörden redeten, sagte Mertes in einem Interview von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Frankfurter Rundschau" (Freitag).

"Versuchter Eingriff" in die Lehre
Das UN-Kinderrechtskomitee (UNCRC) hat am Mittwoch einen Bericht über den Kinderschutz im Vatikan verfasst. Darin werden einerseits die vom Vatikan eingeführten gesetzlichen Regelungen gelobt, andererseits werden die noch nicht gemachten Schritte kritisiert. An einem Punkt wehrt sich der Vatikan entschieden gegen die Kritik des UNCRC: Einige der vom Komitee in Genf veröffentlichten Forderungen seien ein "versuchter Eingriff" in die kirchliche Lehre über die Würde des Menschen und in die Religionsfreiheit, erklärte das vatikanische Presseamt am Mittwoch.

384 Priester wegen Missbrauchs laisiert
Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hat in seiner Amtszeit Hunderte Priester wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entheben lassen. Erst 2010 hatte der Vatikan die Möglichkeit geschaffen, dass der Papst in diesem Fall Geistliche laisieren kann.